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biblio : aktuelle buchtipps

Buchtipps / 2025 / Juni

erstellt von der STUBE und dem Österreichischen Bibliothekswerk

Bethanie Murguia: Chili und Sara

: wufftastische Abenteuer / Bethanie Murguia
; aus dem Englischen von Ariane Yoshihiro-Storm.
- München : Knesebeck, 2025. - 160 Seiten : Illustrationen
ISBN 978-3-95728-973-5      Festeinband : EUR 16,50 (AT)

Den inneren Schweinehund kennen viele. Weniger bekannt ist hingegen der innere Wolf, mit dem sich Chili, ihres Zeichens brave, verschmuste Hündin, eines Tages konfrontiert sieht. Ein innerer Wolf, der sich aus Chilis Schatten heraus manifestiert und der wohlerzogenen Vierbeinerin erklärt, dass er von der Domestizierung des Hundes durch den Menschen eher wenig hält.
Chili ist eine von zwei Protagonistinnen im ersten Band der neuen Kindercomic-Reihe »Chili und Sarah«. Sara ist die kindliche Besitzerin, die einen Faible für Fabelwesen hat und sich mithilfe von einem Cape magisch auszustaffieren versucht, um in Bälde auch ein Einhorn zu ihren Haustieren zu zählen. Währen Sara also mit Fabelwesen beschäftigt ist, gibt sich Chili angeleitet durch den Wolf immer mehr den inneren Instinkten hin, bis sie von zuhause wegläuft und das Leben im Wald ausprobiert.
In einer klassischen Comicstruktur mit geradliniger Seitenarchitektur, die dem frühen Comic-lesen entgegenkommen, erzählt die US-amerikanische Künstlerin in dynamischen Strich von einer Freundschaft, die den vermeintlich besten Freund oder die beste Freundin des Menschen in neuem Licht zeigt. Hier ist es aber nicht der Mensch, der den Ton angibt, vielmehr fokussiert die Künstlerin mit viel Witz auf das Innenleben des Hundes.
Neben einer liebevollen Geschichte werden nebenbei Sachinformationen über den Hund und das Rudelverhalten – zum Menschen und unter Artgenoss*innen – mitverhandelt und geben Kontext für all jene Leser*innen, die sich selbst vielleicht nicht dezidiert als Hundemenschen bezeichnen. Und auch wenn der innere Schweinehund und Wolf überwunden werden können und das Leben im Wald ausprobiert wird, ist für Chili am Ende doch klar, wo ihre Prioritäten liegen, als Sara auf der Suche nach ihrem Haustier in Gefahr gerät. Und letztendlich kann Hund – möge auch noch so viel Wolf in einem schlummern – nicht aus ihrer Haut. Wenn das Rudel Sara heißt, dann ist es so.

Alexandra Hofer | STUBE

Neal Shusterman: Break to you

/ Neal Shusterman, Michelle Knowlden, Debra Young
; aus dem Englischen von Kristina Lutze, Pauline Kurbasik und Andreas Helweg.
- Frankfurt am Main : Fischer Sauerländer, 2025. - 427 Seiten
ISBN 978-3-7373-7379-1      Festeinband : EUR 20,50 (AT)

»Die Leiden des jungen Werther«, »Gefährliche Liebschaften« und »Dracula« – der Briefroman ist eine literarische Tradition, der einige bemerkenswerte Werke der Weltliteratur hervorgebracht hat. Und aktuell quasi obsolet geworden ist, aus naheliegenden Gründen. Es sei denn, man wählt sich ein Erzählsetting, in dem Jugendliche keinen Zugang zu Handys und anderen digitalen Kommunikationsformen haben – das Jugendgefängnis zum Beispiel. Das tut das Autor*innen-Trio in diesem bemerkenswerten Jugendroman: Adriana hat einer Freundin beim Drogenverkauf geholfen und muss daher für 7 Monate in eine Einrichtung namens Compass. Alle persönlichen Dinge sind natürlich abzugeben, einzig ihr Notizbuch darf sie behalten – und ist entsprechend verzweifelt, als sie es in der Bibliothek vergisst. Als sie es wiederfindet, stellt sie fest, dass jemand etwas hineingeschrieben hat: offenbar einer der inhaftierten Burschen, die die selben Räumlichkeiten in anderen Zeiträumen nutzen. Wutentbrannt schreibt sie zurück – so entspinnt sich eine Annäherung ausschließlich über diese Form, in der auch die Bibliothek zum zentralen Angelpunkt wird: Schließlich gilt es zu überlegen, zwischen welchen Werken das Notizbuch jeweils wieder versteckt wird. Durch diese Nennung unterschiedlicher Buchtitel wird dem Text zusätzlich eine referenzielle Ebene eingeschrieben, die aktuelle Jugendliteratur ebenso beinhaltet wie ganz konkrete Lebenshilfe-Bücher. Seine Dynamik bekommt der Text auch durch schlüssig gezeichnete Nebenfiguren, die in dieser Ausnahmesituation einen Weg finden müssen, um zurechtzukommen. Im Zentrum jedoch stehen zwei vom Leben auf unterschiedliche Weisen beschädigte Jugendliche, die durch ihr Schreiben jemanden finden, der da ist. Und versteht. Natürlich wächst mit der Zeit der Wunsch nach einer persönlichen Begegnung. Diese hingegen kann im Gefängnis mit seiner totalen Überwachung nur dann gelingen, wenn unterschiedliche Personen dazu beitragen...

Kathrin Wexberg | STUBE

Monika Helfer: Der Bücherfreund

/ Monika Helfer ; illustriert von Kat Menschik.
- München : Hanser, 2025. - 72 Seiten : Illustrationen
ISBN 978-3-446-28273-5      Festeinband : EUR 22,70 (AT)

Illustrierte Kurzversion von Monika Helfers Erfolgsroman »Vati«. (DR)

Das Leben ihres Vaters hat Monika Helfer schon in ihrem 2021 erschienenen Roman »Vati« ausführlich geschildert. »Der Bücherfreund« ist die Kurzversion dieser Lebensgeschichte. Auch wenn man die Langversion kennt, lohnt sich die Lektüre. Es ist vor allem die Sprache, die vom ersten Satz an einnimmt. Helfer erzählt im märchenhaften Tonfall einer Legende, wie es dazu kam, dass ihr Vater nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem er selbst als Siebzehnjähriger ein Bein verlor, zum Leiter eines »Kriegsopfererholungsheims« auf der Hochebene der Tschengla wurde und dort eine 2998 Bände umfassende Bibliothek verwaltete.
Niemand außer Georg, der Sohn des Bücherspenders, erhielt Zutritt zu dieser Bibliothek. Diesem Georg, wie er selbst ein Kriegsversehrter, liest der Verwalter regelmäßig vor. Die Bücher sind die Unversehrten in der Welt der Beschädigten. Sie sollen vor Abnutzung und Schaden bewahrt werden. Als das Heim geschlossen und die Bücher in einem Antiquariat verramscht werden sollen, starten Vater und Tochter eine geheime Rettungsaktion. Sie verpacken die Bücher in von Wachstuch umschlossene Pakete und vergraben diese bei Nacht und Nebel im Wald. Jahre später, der Vater ist bereits verstorben, versucht die Autorin mit ihrem Mann erfolglos, die entsprechende Stelle und die Bücher wiederzufinden.
An der Aufbereitung dieses autobiografischen Stoffes zeigt sich einmal mehr Helfers besondere Fähigkeit, geschichtliches Material durch Aussonderung von Beiwerk und Verdichtung in berührende Literatur zu verwandeln. Die wunderschönen Illustrationen von Kat Menschik liefern dazu die passende visuelle Veranschaulichung. Nicht nur für Bücherliebhaber*innen ein Genuss!

Karl Vogd | biblio

Stuart Turton: Der letzte Mord am Ende der Welt

: Roman / Genevieve Novak. - Köln : Pola, 2025. - 365 Seiten
ISBN 978-3-7596-0023-3      Broschur : EUR 18,50 (AT)

Ein Mordfall in Utopia. (DR)

Eine Insel am buchstäblichen Ende der Welt: Vor Jahrzehnten hat ein mysteriöser Nebel mit zerstörerischen Insekten beinahe die gesamte Menschheit ausgelöscht. Übrig geblieben ist lediglich eine kleine Insel im Mittelmeer – ehemals Standort einer hochspezialisierten Forschungsstation. Nur dank eines komplexen Sicherheitssystems, das die Bewohner*innen vor dem tödlichen Nebel schützt, konnte dort eine kleine Gemeinschaft überleben. Heute wohnen auf der Insel die Nachkommen der wenigen Überlebenden, großteils Wissenschafter*innen. Zentrales Element dieser dystopisch-utopischen Erzählung ist das KI-gesteuerte Abwehrsystem »Abi«. Dieses schützt nicht nur die Insel, sondern fungiert auch als Erzählinstanz – verbunden mit den Gedanken der Bewohner*innen, kennt es sämtliche Vorgänge auf der Insel. Die zunächst utopisch anmutende Idylle gerät jedoch ins Wanken, als eine Wissenschafterin ermordet aufgefunden wird. Schnell wird klar, dass dieser Mord das empfindliche gesellschaftliche Gleichgewicht gefährdet und die Funktion des Sicherheitssystems außer Kraft setzt. Nun bleiben exakt 107 Stunden, um den Fall aufzuklären und Abi neu zu kalibrieren – gelingt dies nicht, ist das Überleben der letzten Menschen auf Erden nicht mehr gesichert.
Die Ermittlungen werden auf klassischem Weg geführt – durch Befragungen, Spurensuche und Indizienarbeit. Doch die Aufklärung gestaltet sich schwierig, denn niemand auf der Insel kann sich an die Nacht vor dem Mord erinnern. Was ist wirklich geschehen – und warum ist Abi nicht in der Lage, Licht ins Dunkel zu bringen?
Der Roman vereint Elemente der Science-Fiction, des Kriminalromans und der philosophischen Utopie auf bemerkenswerte Weise. Besonders hervorzuheben ist die narrative Perspektive aus Sicht der künstlichen Intelligenz, die die Leser*innen unmittelbar in das Geschehen einbindet. Sprachlich wie strukturell überzeugend erzählt, entfaltet sich eine vielschichtige Geschichte über Erinnerung, Kontrolle, Gemeinschaft und Verantwortung. Die hochwertige Buchgestaltung mit Farbschnitt und Reliefeinband unterstreicht den besonderen Charakter dieses Titels. Ein stilistisch wie inhaltlich anspruchsvoller Roman, der verschiedene Genres miteinander verwebt und sowohl durch seine originelle Erzählweise als auch durch seine ethischen Implikationen überzeugt. Für alle Bestände ausdrücklich empfohlen.

Sabine Eidenberger | biblio

Kristine Bilkau: Halbinsel

: Roman / Kristine Bilkau.
- Frankfurt am Main : Luchterhand, 2025. - 220 Seiten
ISBN 978-3-630-87730-3      Festeinband : EUR 24,70 (AT)

Einfühlsame Schilderung der Kluft in einer Mutter-Tochter-Beziehung. (DR)

In ihrem neuen Buch mit dem treffenden Titel »Halbinsel« schildert die deutsche Autorin Kristine Bilkau mit ungemein viel Gespür das Wechselspiel aus Nähe und Distanz in einer Mutter-Tochter-Beziehung. Die Bibliothekarin Annett, 49, ist stolz auf ihre Tochter Linn, die einen beachtenswerten Werdegang hingelegt hat und als Umweltbeauftragte in einer Firma arbeitet, die sich um Renaturierung kümmert. Dann kommt aus dem Nichts der Anruf: Linn hatte während eines Vortrags einen Schwächeanfall und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Annett fährt zu ihr, kümmert sich, sorgt sich. Versucht den Zustand der Tochter zu verstehen, die völlig erschöpft ist. Die wieder in ihr Elternhaus einzieht, energielos wirkt und sich in ihrem Zimmer verkriecht. Es ist ein zaghaftes Herantasten der Mutter an ihre Tochter, die erst mal alles abblockt. Meint, es sei einfach alles zu viel. Aber letztlich in der Ruhe einer Auszeit und im Vertrauen auf sich selbst einen neuen Weg für sich findet.
Kristine Bilkau ist eine feinsinnige Beobachterin: Sie leuchtet die unterschiedlichen Lebensentwürfe zweier Frauenfiguren verschiedener Generationen aus. Was prägt unser Verhalten? Was wollen wir vom Leben? Sensibel lenkt sie den Blick auf unterschiedliche Wünsche und Erwartungshaltungen. Auf das schwierige Ausbalancieren zwischen Fürsorge und Loslassen. Darauf, dass ermöglichte Ausbildungschancen gleichzeitig auch den Erwartungsdruck erhöhen.
Obwohl »Halbinsel« ein an sich ruhig erzählter Roman ist, gerät man rasch in den Sog der Geschichte, lässt sich vom Gedankenstrom der Ich-Erzählerin mittragen. Wir erfahren, dass Annett nach dem Auszug der Tochter allein in dem alten Haus lebte, das vor vielen Jahren für die kleine Jungfamilie eine passable Übergangslösung war. Doch Linns Vater starb in jungen Jahren. Die alleinerziehende Annett war um Stabilität für die kleine Tochter bemüht, die noch im Kindergartenalter mit diesem großen Verlust umgehen musste. Dieser gravierende Lebenseinschnitt, die Traurigkeit über das Fehlen des Lebenspartners, der eine Lücke hinterlassen hat, ist zu spüren. Ihre Erinnerungen werfen Annett tief in die Vergangenheit zurück. Ein Schritt hinaus aus diesem Alltag ist schwierig, Annett blieb dort wohnen, behielt die Stelle in der Bücherei. Der Gedanke an Veränderung, an eine neue Freiheit durch das Erwachsenwerden der Tochter, bringt auch Furcht mit sich.
Bilkau greift wichtige Themen auf: ganz im Privaten, was Zwischenmenschliches betrifft, aber auch brisante gesellschaftspolitische Umstände wie z.B. Umweltschutz und wie wir uns gern selbst dabei belügen. Ein kluges Buch, das nachdenklich macht und zu Recht mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde. Sehr empfehlenswerte deutsche Gegenwartsliteratur, die allen Büchereien ans Herz zu legen ist. Sehr gerne gelesen!

Cornelia Gstöttinger | biblio

Zwei Frauen, zwei Räder, ein Zelt

: roaming pedals : durch 21 Länder von Kapstadt nach Wien
/ Tanja Willers , Johanna Hochedlinger.
- Innsbruck ; Wien : Tyrolia Verlag, 2025. - 285 Seiten : Illustrationen
ISBN 978-3-7022-4253-4      Broschur : EUR 18,00 (AT)

Ein modernes Abenteuer auf zwei Rädern. (EL)

Zuerst war die Idee einer Fahrradreise von Kapstadt nach Wien nur ein Jux. Dann wurde daraus ein konkreter Plan. Und wenige Monate später stiegen Tanja Willers und Johanna Hochedlinger in Kapstadt auf ihre Fahrräder, um nach Hause zu fahren.
Im nun als Buch vorliegenden Reisebericht teilt das Duo seine Erlebnisse. Mit zahllosen Fotos illustriert, fesselt die Lektüre. Gleich einem Kaleidoskop sind Landkarten, praktische Reisetipps, Listen und Themenseiten in den Bericht eingemischt. Ein Buch, das zum Vor- und Zurückblättern einlädt und gleichzeitig spannend geschrieben die Leser*innen vorantreibt. Gastfreundschaft auf drei Kontinenten, Einladungen zum Tee, zu einem Schlafplatz oder Tipps zu Reiseroute und Besichtigungsmöglichkeiten – die Erfahrungen der Radlerinnen sind ein bunter Gegensatz zur medialen Berichterstattung über Afrika oder die Länder Arabiens.
Nicht nur »Reisefreaks« haben ihre Freude an dem ansprechend gestalteten Buch. Durch den positiven Blick auf die Welt und die Beschreibung von Erfahrungen mit den Menschen am Wegesrand empfiehlt sich das Werk besonders auch für ein weltoffenes interessiertes Publikum.

Martin Pellizzari | biblio

Unsere kreative Kräuterküche

: Lieblingsrezepte für jeden Tag / Angermann Lisa, Stefanie Hiekmann.
- Münster : Hölker Verlag, 2025. - 175 Seiten : Illustrationen
ISBN 978-3-7567-1046-1      Festeinband : EUR 30,90 (AT)

Neuartige Rezepte mit Basilikum, Dill & Co. (VL)

In diesem hochwertig gestalteten Kochbuch widmen sich Foodjournalistin Stefanie Hiekmann und Sterneköchin Lisa Angermann der vielseitigen Welt der Kräuter – fundiert, alltagstauglich und visuell überaus ansprechend. Eindrucksvolle Foodfotografie sowie ein fachkundiges Vorwort von Alexander Herrmann rahmen ein Kochbuch ein, das die aromatische Vielfalt von Küchen- und Wildkräutern praxisnah vermittelt. Der Aufbau folgt einem klaren Konzept: Zunächst wird gezeigt, wie sich Kräuter ziehen lassen – sei es im Garten, auf dem Balkon oder auf der Fensterbank. Anschließend werden die Rezepte in fünf thematische Kapitel gegliedert: Die Klassiker (u.a. Petersilie, Dill, Schnittlauch), die Mediterranen (z.B. Basilikum, Rosmarin, Salbei), die Exoten (z.B. Shiso, Thai-Basilikum, Koriander), die Würzigen (z.B. Bärlauch, Rauke, Austernkraut) sowie die Säuerlichen und die Lieblichen (z.B. Zitronenmelisse, Tagetes, Sauerampfer). Diese Kategorisierung bietet eine gute Orientierung und erleichtert sowohl die Planung als auch die Umsetzung der Rezepte. Kulinarisch reicht das Spektrum von bekannten Gerichten mit raffinierter Note – etwa einer Grünen Shakshuka oder gefüllten Kräuterzwiebeln »Greek Style« – bis hin zu kreativen Neukompositionen wie einem Thai-Curry mit Fernwehkräutern oder Zitronenverbene-Aprikosen mit Nougatknödeln. Ein weiteres Plus: Am Ende des Buches finden sich praktische Anleitungen zur Konservierung frischer Kräuter, etwa als Öl, Salz oder Essig. Durch die durchdachte Aufbereitung, die qualitativ hochwertige Gestaltung sowie den praxisnahen, aber inspirierenden Zugang hebt sich dieses Kochbuch deutlich von der Vielzahl ähnlicher Titel ab. Es richtet sich sowohl an ambitionierte Hobbyköch*innen als auch an Einsteiger*innen mit Interesse an pflanzenbasierter Küche.
Ein empfehlenswerter Titel für alle Bestände – aufgrund der attraktiven Präsentation und thematischen Vielseitigkeit auch für Bibliotheken mit kleinerem Kochbuchsegment.

Sabine Eidenberger | biblio

Niklaus Kuster: Geerdet und beflügelt

: Franz von Assisi - sein Leben in der ältesten Bildbiografie
/ Niklaus Kuster, Sarah Elisa Kreutzer ; mit Fotografien von Stefan Diller.
- Ostfildern : Patmos Verlag, 2025. - 158 Seiten : Illustrationen
ISBN 978-3-8436-1571-6 Festeinband : EUR 24,70 (AT)

Die älteste Bildertafel über Franziskus erschlossen und meditiert. (PR)

Franz von Assisi verstarb 1226, einige Jahre später beauftragten Ordensbrüder den florentinischen Maler Coppo di Marcovaldo mit einer Bildbiografie des Heiligen. Sie ist somit die wohl älteste Darstellung ihrer Art und entstand noch vor der bekannten Franziskusbiografie des Thomas von Celano. Die zentrale Figur des Heiligen ist umrahmt von 20 erzählfreudigen Darstellungen aus seinem Leben und zeigt deshalb Begebenheiten, die Thomas von Celano und seine Nachfolger bzw. Zeitgenossen bereits in einem späteren Sinn interpretiert haben.
Coppo di Marcovaldo malt im den Ikonen verwandten Stil der italienischen Romanik, wie er Mitte des 13. Jahrhunderts üblich war. So gelingt eine Begegnung zwischen dem Heiligen und seinem Leben mit dem Betrachter, die dazu einlädt, das Leben des Franziskus auf sich wirken zu lassen. Diese Begegnung führt Sarah Elisa Kreutzer auf den jeweils beigefügten Impulsseiten weiter: Sie setzt die dargestellte Szene aus dem Leben des Franziskus in Beziehung zum Leben der Menschen von heute und stellt – ausgehend von der Lebenseinstellung des Heiligen – Fragen zur Lebens- und Glaubensgestaltung.
Nikolaus Kuster erläutert die Darstellungen sachkundig bis in wichtige Einzelheiten hinein. So ist eine äußerst interessante und anregende Verbindung aus Kunstgeschichte, Biografie und Spiritualität entstanden – zudem in ein einfach schönes Buch gekleidet.

Hanns Sauter | biblio

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