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biblio : aktuelle buchtipps

Buchtipps / 2016 / August

erstellt von der STUBE und dem Österreichischen Bibliothekswerk

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Sandra Brandstätter: Paula

: Liebesbrief des Schreckens / Sandra Brandstätter. – Berlin : Reprodukt, 2016. – 120 S. : Ill.
ISBN 978-3-95640-093-3    fest geb. : ca. € 18,50

Woran denken wir, wenn das Wort „Sommerhit“ fällt: „Eeh ab in den Süden, der Sonne hinterher, ejo was geht“ oder „Heeeeey Macarena“ oder etwas aktueller „I, I follow, I follow you“ (2012: Lykke Li: I Follow Rivers). Es ist also die Musikbranche, die die Adelung zum sommertauglichen Verkaufsschlager für sich in Anspruch nehmen darf. Oft geht Quantität vor Qualität, was für Sandra Brandstätters „Paula. Liebesbrief des Schreckens“ nicht gelten darf. Dennoch ist dieser Comic für Kinder, dieser Kindercomic ein Sommerhit. Aber nicht, weil er bereits millionenfach verkauft wurde (was wünschenswert wäre), sondern weil sich der Sommer in den Text und in die Bilder einschreibt: „Meine Familie kommt jedes Jahr an den See, um hier Campingurlaub zu machen.“ Im Panel darunter breitet sich ein Urlaubspanorama aus, das neben See, Berggipfel und Campingarchitektur durch die kräftige Farbgebung den Sommer in die Lektüre holt. Blau, grün sowie gelb sind kräftig gestaltet und die gezeichneten Motive unterstützen die Darstellung des Kindes (und des Erwachsenen) liebster Jahreszeit: Badespaß, Eisschlecken, Comiclesen finden natürlich unter freiem Himmel statt und nur eine Tätigkeit wird in den Innenraum der Camper verlegt: das Liebesbriefschreiben.
Der Untertitel verspricht Schauderhaftes, ist aber einerseits auf den persönlichen Schrecken der Titelheldin Paula bezogen und andererseits Motor für eine weitere Kinderbuchgattung, die diesen Sommerhit prägt: der Detektiv_innenroman. Paula rätselt für ihr Leben gerne und findet in Toni einen kongenialen Gefährten, der im Laufe der Erzählung nicht nur ein guter Partner für den detektivischen Bereich zu sein scheint. Bemerkbar wird diese gefühlsirritierende und doch schöne Entdeckung, als bei einer Verabschiedung das verlegene „Äh“ und das ratlose Schweigen in Form von drei Punkten in den Sprechblasen in den Vordergrund treten. Im Bild zoomt Sarah Brandstätter auf zwei Hände, die zum ersten Mal zu einander finden und in Paulas Gesicht, deren Backen zum ersten Mal rot eingefärbt werden. Neben der klaren Panelstruktur, den sympathisch gezeichneten Figuren, einer spannenden Detektivgeschichte und der sommerlichen Campingatmosphäre stattet die Comickünstlerin die Erzählung mit reichlich Wortwitz aus, der sich zum Beispiel in österreichischem Sprachkolorit niederschlägt. Was Wörter wie „Ausgefuchster“, „Turtelmaus“ oder „Herzerlpost“ auf der sprachlichen Ebene vermitteln, bringt das skurrile Campingplatzpersonal ins Bild. So tragen auch der schleimige Campingplatzwart, das grantige Nachbarsehepaar und die omnipräsente Grillkultur dazu bei, dass dieser Comic ein Sommerhit ist.

Peter Rinnerthaler | STUBE 

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Emiel de Wild: Brudergeheimnis

 / Emiel de Wild. Aus dem Niederländ. von Rolf Erdorf. - Stuttgart : Freies Geistesleben, 2016. - 202 S.
ISBN 978-3-7725-2781-4      fest geb. : ca. € 18,40

„Es ist merkwürdig, dir zu schreiben. Wer schreibt schon seinem eigenen Bruder einen Brief?“ Juri tut es. Er hat keine andere Wahl, denn während er bei seiner Großmutter ist, verschwindet Stefan aus der Familie – und offenbar auch aus dem Gedächtnis der Eltern. Neues Haus, neue Schule, neue Nachbarschaft, in der niemand weiß, dass da noch ein Kind sein müsste, ein Teenager, der immer wieder für Probleme sorgt… Juri versucht, hinter das Geheimnis von Stefans Verschwinden zu kommen –zusammen mit der ungebeten zu Hilfe eilenden Lonneke, die nach außen hin ebenfalls Einzelkind ist. Nach und nach erschließt sich durch Erinnerungen und Leerstellen das Porträt eines jähzornigen, vielleicht klinisch verhaltensauffälligen Jungen. Obwohl Juri der Jüngere ist, war es stets seine Aufgabe, auf Stefan aufzupassen – eine Pflicht, von der die Mutter bereits Abstand genommen hat („Mama hatte Unrecht. Du bist wohl zu retten, das weiß ich sicher.“) Doch der Anlass dafür, dass Stefan weggeschickt wurde (das Wort Jugendgefängnis wird, wie so mancher Begriff, nie ausgeschrieben), bringt auch Juri an seine Grenzen. Manche Dinge kann nicht einmal er verzeihen.
Häusliche Gewalt, offene Hilflosigkeit, vermutlich psychische Erkrankungen: De Wild lässt in seinem ersten Jugendroman einige klassische Themen der Problemliteratur anklingen, holt sie aber nie aus jenem unaussprechlichen Schattendasein hervor, das sie wohl auch in der Realität führen. Gerade diese Sprachlosigkeit sorgt stellenweise für ein sehr beklemmendes Gefühl – im guten Sinn. Bis zuletzt kann die Mutter nicht verwinden, dass ihr Sohn den Tod eines Kleinkindes verschuldet hat. Juri gelingt es schließlich mithilfe seines Vaters, doch Stefans Tat hat die Familie für immer verändert.

Simone Weiss | STUBE

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Stefan Slupetzky: Der letzte große Trost

 / Stefan Slupetzky. - Reinbek : Rowohlt, 2016. - 250 S.
ISBN 978-3-498-06152-4      fest geb. : ca. € 20,60

Eine von Tätern und Opfern, Schuld und Versöhnung geprägte Familiengeschichte als bewegendes Zeitporträt - ehrlich, klug, beherzt. (DR)

Stefan Slupetzky, Mitglied des Wiener "Trio Lepschi" und Verfasser erfolgreicher Kriminalromane und Kinderbücher, zeigt sich diesmal von einer sehr persönlichen, ernsten Seite. Ausgehend von seiner eigenen Familiengeschichte rollt er ein dunkles Stück Zeitgeschichte auf, begibt sich auf Sinn- und Identitätssuche und thematisiert einfühlsam den Tod des geliebten Vaters. Statt eines Ich-Erzählers wählt er eine personale Erzählsituation, die eine objektivierende Distanz zu den dramatischen Geschehnissen schafft.
Gleich zu Beginn dieses mehrere Jahrzehnte umspannenden Romans begegnen wir seinem Anti-Helden Daniel in bedauernswertem Zustand. Der Brief einer in Israel lebenden Großtante hat ihn in das Haus aus Kindertagen zurückgeführt. Beim Entrümpeln entdeckt er das Tagebuch seines früh verstorbenen Vaters. Die Lektüre weckt in ihm einen furchtbaren Verdacht, traumatische Erlebnisse lösen eine seelische Krise aus. In kammerspielartiger Atmosphäre lässt Slupetzky seinen sympathischen Protagonisten Rückschau halten und über Leben, Liebe, Tod und Schuld philosophieren. Mittels klar strukturierter Rückblenden und Selbstgespräche erfahren die LeserInnen, was Daniel aus der Bahn geworfen hat. Während seine jüdische Mutter seinerzeit nur knapp der Deportation entkam, musste sein Vater mit einer großen Bürde leben. Dessen Vater Johann, glühender Nazi seit der ersten Stunde und Leiter einer oberösterreichischen Chemiefabrik, produzierte Giftgas, das auf perfide Art zum Einsatz kam. Slupetzky hat solide recherchiert, gewisse Abweichungen von realen Gegebenheiten sind verständlich und entschuldbar. Hinter der Figur des grausamen Großvaters Johann verbirgt sich der Großonkel des Autors.
Amüsante Passagen über Daniels diverse Eroberungen als auch das versöhnliche Ende verleihen diesem sehr nachdenklich stimmenden Lesestoff eine heitere Note. Möchtegern-Casanova Daniel wächst einem in seiner selbstironischen Art ans Herz, gerne folgt man seinen Gedankengängen, der schmerzliche Loslösungsprozess vom Vater und die tragische Familiengeschichte gehen unter die Haut. Ideal für Literaturgesprächskreise!

Elisabeth Zehetmayer | biblio

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Petra Piuk: Lucy fliegt

: Roman / Petra Piuk. - Wien : Kremayr & Scheriau, 2016. - 188 S.
ISBN 978-3-218-01026-9      fest geb. : ca. € 19,90

Lucy sitzt im Flugzeug, weil sie in Hollywood groß rauskommen will. In einer Gratwanderung zwischen Realität und Fiktion erzählt sie ihre tragikomische Geschichte. (DR)

Anfangs glauben sich die LeserInnen in "Lucy fliegt" einer netten jungen Dame im Flugzeug gegenüber, die in etwas fragmentarischen Sätzen spricht. Bald aber erkennt man, dass nicht alles wahr sein kann, was Lucy uns erzählt. Vielmehr lässt Lucy ihren Gedanken, Erinnerungen und Wunschträumen, die nicht zu Ende gedacht werden, die ins Leere laufen oder scheinbar zusammenhanglos einfach auftauchen und im Kopf umherschwirren, ihren freien Lauf.
Mit jeder gelesenen Seite wird deutlicher, dass Lucy die Realität aus den Augen verloren hat, in einer Traumwelt lebt und keinerlei Selbstwertgefühl hat. Der jungen Frau hat es von Kindesbeinen an an Liebe und Anerkennung gemangelt - ein Mangel, den sie durch die Verwirklichung ihrer Träumereien auszugleichen versucht. Sie wünscht sich, dass alle zu ihr aufschauen und sie bewundern. Um das zu erreichen, macht sie alles. Dass sie nur ausgenutzt, belächelt und verspottet wird, registriert sie zwar, schiebt die Bosheiten aber beiseite und ist sich sicher, dass sie es allen zeigen wird. Süchtig nach Erfolg und Beachtung, kämpft sie sich durchs Leben, probiert verschiedene Jobs, landet in der Gosse, die so ganz anders als in "Pretty Woman" ist, schlägt sich durch und träumt ihr Leben.
Die Satzfragmente, Lucys Gedanken, die manchmal von Dialogen mit Flugzeugpassagieren durchbrochen werden, sind anfangs etwas schwierig zu lesen, doch schließlich zieht einen die Protagonistin in ihren Bann. Man taucht immer tiefer in ihr verkorkstes Leben ein, das ihre finsteren Seiten entblößt.
Das Buch ist ein wahres Leseerlebnis. Lucys Geschichte ist eine moderne Tragödie, die die aufmerksamen LeserInnen nachdenklich zurücklässt. Ein besonderer, sehr bewegender Roman. Absolute Leseempfehlung!

Angela Zemanek-Hackl | biblio

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Andy Jones: Zwei für immer

: Roman / Andy Jones. Aus dem Engl. von Teja Schwaner und Iris Hansen. - Berlin : Rütten & Loening, 2016. - 432 S.
ISBN 978-3-352-00664-7      kart. : ca. € 15,50

Was danach kommt, ist das, was zählt. Ehrlicher, herzzerreißender Roman über die Liebe und das Leben. (DR)

Was Ivy und Fisher trennt, sind neun Jahre Altersunterschied. Was sie verbindet, ist eine zwei Wochen alte, leidenschaftliche Liebe auf den ersten Blick, als sie erfahren, dass Ivy von Fisher schwanger geworden ist. Die erste überschwängliche Verliebtheit und das Glück bekommen einen Dämpfer. Von nun an läuft alles in der falschen Reihenfolge. Plötzlich soll aus den beiden, deren Beziehung gerade erst begonnen hat, eine Familie werden. Stress und Druck ziehen in das gemeinsame Leben ein und die Beziehung droht zu zerbrechen, bevor es sie richtig gibt.
Die Geschichte ist aus der Sicht des Mannes geschrieben. Das macht das Buch noch um ein Stückchen interessanter, liegt das Augenmerk doch viel zu selten auf den Ängsten und Sorgen der Männer während ihrer werdenden Vaterschaft. Fisher ist sich sicher, dass er Ivy liebt. Doch tut sie das auch? Ist sie die Richtige oder ist sie nur noch mit ihm zusammen, weil sie schwanger ist? Das sind die Fragen, die er sich stellt, während er, mehr schlecht als recht, in die Vaterrolle stolpert und die anfängliche Leichtigkeit ihrer Hals-über-Kopf-Affäre gegen die Verbindlichkeit einer festen Partnerschaft eintauschen muss.
Ein Abenteuer und eine wundervolle Liebesgeschichte, genauso romantisch wie real, die mich zu Tränen gerührt hat. Der Autor verfügt über einen einzigartigen Stil voller Esprit, Humor und Herz. Ein absolut empfehlenswerter Roman!

Martina Stiegler | biblio

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Gerhard M. Dienes / Reinhart Grundner: Sehnsucht nach dem Süden

 : unterwegs zwischen Venedig, Triest & Rijeka / Gerhard M. Dienes ; Reinhart Grundner. Mit Fotos von Martin Behr. - Wien [u.a.] : Styria regional, 2016. - 207 S. : Ill. (z.T. farb.)
ISBN 978-3-7012-0187-7      fest geb. : ca. € 22,90

Abwechslungsreiche Reiseskizzen, welche die Sehnsucht nach dem Süden stillen oder aber auch verstärken können. (EL)

Der Historiker Gerhard Michael Dienes, der ORF-Journalist und Kulinarik-Experte Reinhart Grundner und der Fotograf Martin Behr haben für dieses inspirierende Buch die nordöstliche Adriaküste und ihr Hinterland erkundet und sich zwischen Venedig, Triest und Rijeka - dort, wo sich die romanische, die slawische und die deutsch/österreichische Welt trifft - der Faszination des Südens hingegeben. Den Autoren ist es hoch anzurechnen, dass sie ihren Blick nicht nur auf die schönen Seiten dieser einzigartigen Gegend werfen. So wird zum Beispiel genau geschildert, wie gegensätzlich der Einfluss der Römer auf Istrien zu sehen ist. Schließlich fanden im 20000 Menschen fassenden Römischen Theater von Pula jahrelang grausame Gladiatorenspiele statt, mit denen man von der täglichen Not und Armut der Menschen ablenkte.
Dieses Buch schafft die anspruchsvolle Gratwanderung zwischen fundierter historischer Information und kulinarischer Aktualität. Die Texte von Gerhard M. Dienes und Reinhart Grundner stehen in einem ausgewogenen Verhältnis zu den stimmungsvollen Schwarzweiß- und Farbfotos von Martin Behr. Eine lange Liste von Quellennachweisen zeugt von der sorgfältigen Recherche, die diesem wunderbaren Buch zugrunde liegt.

Johannes Preßl | biblio

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Ilija Trojanow: Meine Olympiade

: ein Amateur, vier Jahre, 80 Disziplinen / Ilija Trojanow. - Frankfurt a. M. : S. Fischer, 2016. - 334 S.
ISBN 978-3-10-080007-7      fest geb. : ca. € 22,70

Autor und Hobbysportler Trojanow trainiert in vier Jahren 80 olympische Disziplinen. Das Ergebnis: Beeindruckender Trainingsbericht und philosophische Kulturgeschichte des Sports in einem. (VS)

Bereits in seiner Kindheit faszinierten Ilija Trojanow die Olympischen Spiele. Schon 1972, als Flüchtlingskind in München, verfolgte er die Wettkämpfe. Jahrzehnte später, beim Betrachten der Fernsehbilder aus London im Jahr 2012, dann die Ernüchterung: Im Fokus der Berichterstattung stehen die Sieger, nicht der Sport und die ihm innewohnende Schönheit. Dabei geht es doch im Leben wie im Sport vielmehr ums Teilnehmen, darum, gut gekämpft zu haben. Enttäuscht vom Kult des Siegens beschließt Trojanow, sich vom Beobachter zum Akteur zu wandeln. Er, der bekannte Autor und begeisterte Hobbysportler, wird dem olympischem Grundgedanken huldigen und bis zu den Sommerspielen in Rio de Janeiro 2016 alle 80 Einzel-Disziplinen (23 Sportarten) trainieren: "Der einzige Mensch, den es zu besiegen galt, war ich selbst." (S. 25)
Die Idee zu einem ehrgeizigen Selbstversuch ist geboren und auf die LeserInnen wartet nun ein beeindruckendes Buchprojekt, das Sport und Intellekt aufs Angenehmste verbindet. Auf der Suche nach besten Trainingsmöglichkeiten kommt Trojanow weit herum. Sein Ziel: Halb so gut abzuschneiden wie die Olympiasieger in London. Wir begleiten ihn auf dieser Reise, lernen unterschiedliche Menschen und Trainingsphilosophien sowie Sportarten wie Fechten und Ringen, die bei uns wenig populär sind, kennen, werden Zeuge von Fortschritten und Rückschlägen. Der enge Zeitplan bringt Trojanow an die Grenzen des Machbaren, innerhalb weniger Wochen Disziplinen wie Dressurreiten zu erlernen, ist schlichtweg unmöglich. Am Schluss stehen als Highlight der Zehnkampf und ein Marathon am Programm.
Pointiert und mit einem sehr sympathischen Hang zur Selbstironie schildert Trojanow seine Anstrengungen beim Schwimmen, Rudern, Radfahren, Laufen oder Diskuswurf, erzählt kenntnisreich und klug aus der Geschichte des Badmington und Boxens und hat immer auch einen Blick für die Poesie der Bewegungsabläufe. Stilistisch elegant beschreibt er seine Erfahrungen, macht deutlich, wie entscheidend die mentale Vorbereitung für das Gelingen sein kann. So liest man hier nicht nur von energieraubender Muskelarbeit und der beglückenden Trance geistiger Versenkung, sondern vom Menschen an sich und seinen Sehnsüchten. Zur Einstimmung auf die Olympischen Spiele bestens geeignet und Öffentlichen Büchereien zu empfehlen.

Cornelia Gstöttinger | biblio

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Stephan Sigg: War Jesus denn jetzt katholisch oder evangelisch?

/ Stephan Sigg. Mit farb. Bildern von Susanne Göhlich. - Stuttgart : Gabriel, 2016. - 77 S. : Ill. (farb.)
ISBN 978-3-522-30424-5      fest geb. : ca. € 12,40

Evangelisch oder katholisch - viele Gemeinsamkeiten und ein paar Unterschiede. (ab 7) (JP)

Warum besuchen evangelische Kinder einen anderen Religionsunterricht und warum sind sie bei der Erstkommunion nicht dabei? Solche Fragen tauchen bei vielen Volksschülern auf. Der Autor Stephan Sigg kennt sich hier besonders gut aus, denn seine Mutter ist evangelisch und sein Vater katholisch, daher hat er sich schon als Kind mit solchen Fragen beschäftigt. Er holt weit aus und erzählt, wie es zur Spaltung der Kirche kam, was Martin Luther bewegte, was der Papst zu tun hat und warum die Katholiken Heilige verehren. Er stellt die vielen Gemeinsamkeiten heraus und macht die Unterschiede aus der jeweiligen Sichtweise verständlich. Mit einfachen Worten, aber theologisch fundiert erklärt er den Unterschied zwischen Eucharistie und Abendmahl. Auch Erwachsene können hier etwas lernen.
Wie bereits in vielen anderen Büchern gelingt es dem Autor auch hier, über religiöse Themen so zu schreiben, dass es für junge Menschen ansprechend ist. Bunte, humorvolle Illustrationen lockern den Text auf. Ein wichtiges Buch, das Kindern ab 7 und Erwachsenen viele Fragen beantwortet.

Gabriele Doblhammer | biblio

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