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biblio : aktuelle buchtipps

Buchtipps / 2024 / März

erstellt von der STUBE und dem Österreichischen Bibliothekswerk

Susanne Straßer: So weit oben

: Sonderausgabe im Midi-Format
/ Susanne Straßer. - Wuppertal : Peter Hammer, 2024.
- [24] ungezählte Seiten : Illustrationen
ISBN 978-3-7795-0728-4      Festeinband : EUR 10,30 (AT)

Pappbilderbücher von Susanne Straßer sind aus dem frühkindlichen Lesebereich nicht mehr wegzudenken. In diesen haben Leser*innen mit einem Kind 2022 Suppe gekocht (»Suppe ist fertig«) und 2021 wollte ebendieses Kind schon unbedingt in die Mitte (»Ich will bitte in die Mitte«). Auf dieses Kind treffen wir nun auch in dieser Neuauflage.
Aber alles der Reihe nach. Zunächst sehen die Betrachtenden auf der ersten Doppelseite ein Haus mit einer roten Tür und weit oben ein offenstehendes Fenster mit einem Gugelhupf samt Zuckerglasur und Kirsche. Es dauert nicht lange und ein hungriger Bär kommt in den Bildraum: »Doch der Kuchen ist so weit oben«. Zum Glück naht Hilfe: Das Schwein gesellt sich dazu, später noch Hund, Hase, Huhn und Frosch. Der Kuchen bleibt aber – auch wenn sich die Tiere in bester Bremer Stadtmusikantenmanier übereinanderstapeln – unerreichbar. Der immer etwas länger werdende Text lebt dabei von dem repetitiven Moment des »Doch der Kuchen ist so weit oben« und einzelnen fett-gesetzten Soundwords, die die artenspezifische Erklimmung des immer mehr anwachsenden Tierturms entsprechen. So wird geflattert, gehoppelt und gehüpft. Das ersehnte Süßgebäck bleibt aber immer noch unerreicht.
Auch dieses Mal kreiert Susanne Straße eine Bühne, die sich kaum verändert: Auf reduzierten Hintergrund platziert sie in flächigen Illustrationen, die Tiere, denen keine Mühe zu viel ist. Vor dem statisch bleibenden hochformatigen Haus wird dieserart die Bewegung der Tiere in und durch den Raum umso greifbarer. Ein Überraschungsmoment tritt dann ein, als das bereits bekannte Kind am Fenster erscheint. »Und zack! Nimmt den Kuchen …« Damit bricht auch der Tierturm ein. Aber es darf Entwarnung geben: Das Kind teilt gemeinschaftlich den Kuchen und alle Tiere (& Menschen) bekommen ein Stück davon ab.

Alexandra Hofer | STUBE

Martin Schäuble: Godland

: dein ewiges Leben hat einen Preis / Martin Schäuble.
- Frankfurt am Main : Fischer KJB, 2023. - 332 Seiten
ISBN 978-3-7373-4311-4      Festeinband : EUR 15,50 (AT)

Alles für das Leben nach dem Ende. So ist die überschaubare Crew der Serverinsel ausgerichtet, die inmitten des Ozeans ihren täglichen Aufgaben nachkommt und alternativlos dem Ziel entgegenblickt, irgendwann hochgeladen werden zu können in das glückliche digitale Leben nach dem Leben. Überwacht und gleichzeitig umsorgt wird das Grüppchen vom Supercomputer Godmother, der zwar nicht in die Köpfe seiner menschlichen Ressourcen blicken kann, deren Tage als »Analoge« streng durchgetaktet sind und keinen Spielraum für eigenen Willen lassen, dessen Kameraaugen und Mikrofon-Ohren aber überall sind. Godmother berechnet, lässt sämtliche Daten und Variablen in einem ständigen Prozess des Systemerhalts in ihr Rechenzentrum laufen und weiß alles: Wie viel gedruckte Nahrung und Trockenfisch welches Crewmitglied braucht, um nicht krank zu werden und genügend Leistung erbringen zu können, wie lange die Trainingsgeräte bei aktueller Nutzung halten werden, wie lange die Nahrungsmittelvorräte noch auslangen, bevor es knapp wird. Sie weiß aber auch um die Beziehungen und um jedes geflüsterte Wort der Analogen. Für Yolanda ist Godmother, die ebenso hart bestrafen kann, wie sie bei guter Leistung gütig Dienst-Tage bis zum Upload nachlässt, mehr als nur ein ständig anwesender Rechner – sie hat in dem Supercomputer eine zwar kontrollierende, aber auch sorgende Mutterfigur gefunden, seit sie ihre biologische Mutter in den Klimakriegen verloren hat. Als sie bei Reparaturarbeiten mit ihren Freund*innen die Botschaft findet, Godland sei »fake«, kommen in ihr aber Zweifel an dem Leben auf der Serverinsel auf und so gerät Yolandas Dasein, dessen gesamte Energie nur auf Instanthaltung der Insel aufgewendet wird, in Schieflage. Als Godmother den Analogen einen Besuch in Godland erlaubt, wird der Blick ins Paradies zu einer unheimlichen Vision. Zwar scheint dort die heile Welt zu warten, gleichzeitig aber reicht die Serverkraft nicht aus, Godland auch wirklich am Laufen zu halten. Und dann will Godmother auch noch, dass Yolanda so schnell wie möglich für Nachwuchs sorgt, aber Yolanda hat begonnen, nach ihren eigenen Regeln zu spielen…
Martin Schäuble ist kein Neuling am Terrain düsterer und durchdachter Young-Adult-Dystopien. Nach Werken wie »Die Gescannten« (Fischer, 2019) oder »Cleanland« (Fischer 2020) gelingt ihm auch mit »Godland« eine Weltvision der nahen Zukunft, die hierarchiegläubige Gesellschaftsstrukturen, Technologie und Digitalisierung zu einem unheimlichen Schreckensszenario spinnt. Die schnelle und direkte Sprache treibt durch eine aktionsreiche Handlung, die aktuelle Fragen in großer Drastik aufkommen lässt: Was geschieht nach der Klimakrise? Ist ein Upload menschlichen Bewusstseins in die digitale Sphäre möglich? Und dienen wir den Maschinen bald mehr als sie uns? Dass dem Roman intensive Recherche vorausging, um die Bausteine der zukünftigen Handlungsorte möglichst plausibel zu machen, trägt zu einer ebenso beklemmenden wie spannenden Lektüreerfahrung bei.

Iris Gassenbauer | STUBE

Klaus Kordon: Krokodil im Nacken

: Roman / Klaus Kordon. - [Neuauflage]
- Weinheim : Beltz & Gelberg, 2023. - 797 Seiten
ISBN 978-3-407-74488-3      Festeinband : EUR 28,80 (AT)

Der Lebensweg von Manfred Lenz vom Aufwachsen in der DDR bis zu seiner Flucht in den Westen. (ab 14) (DR)

Manfred Lenz (das Alter Ego von Klaus Kordon) verbüßt eine Strafe wegen eines Fluchtversuchs aus der DDR in den Westen in diversen Gefängnissen, teilweise in Einzelhaft, teilweise gemeinsam mit anderen politischen und kriminellen Häftlingen.
Er erinnert sich an das Aufwachsen im Berlin der Nachkriegsjahre bei einer alleinerziehenden Mutter, an die Zeit im Jugendheim und an die frühe Berufstätigkeit.
Schon immer war er ein präziser Beobachter und hat alles aufgeschrieben, wodurch die persönliche Situation zunehmend prekärer wurde, da offene Worte (geschweige denn Kritik am System) vom Regime in jedem Fall mit Gefängnis bestraft wurden.
Kordons autobiografischer Roman von knapp 800 Seiten beschreibt ausführlich und genau, wie das Leben im totalitären Staat ausgesehen hat. Das »Krokodil im Nacken« steht für die permanente Verstellung, die der Autor leisten musste. Aufgrund seiner Klugheit sehr erfolgreich – er brachte es bis zum Exportkaufmann mit einer Reiseberechtigung in den Westen – fiel es ihm immer schwerer, seine (berechtigte) Kritik nicht zu äußern und gute Miene zum bösen Spiel zu machen.
Das Buch ist ein wertvoller Beitrag in der Aufklärung, wie totalitäre Staaten ihre Bürger behandeln. Es ist nicht nur als historischer Roman über die DDR interessant, das behandelte Thema ist leider nach wie vor aktuell: Man denke an Russland, Polen oder Ungarn, wo Regierungskritiker hinter Gittern »verschwinden«.
Hervorzuheben ist Kordons klare Sprache, nicht anklagend, nicht wertend, sondern immer die Situation aus der Sicht des Protagonisten darstellend.
Vorbehaltlos allen Büchereien empfohlen – allerdings weniger für das Jugendbuchregal (obwohl es als »Jugendbuch« eingestuft ist), da der Roman auch für ältere Leser*innen viele erhellende Passagen enthält!

Doris Göldner | biblio

Haruki Murakami: Die Stadt und ihre ungewisse Mauer

: Roman / Haruki Murakami ; aus dem Japanischen von Ursula Gräfe.
- Köln : DuMont, 2024. - 637 Seiten
ISBN 978-3-8321-6839-1      Festeinband : EUR 35,00 (AT)

Persönliches Wachstum durch das Verschieben von Grenzen und Überwinden von Hindernissen – tiefgründiger Pageturner. (DR)

Auf der Suche nach seiner Jugendliebe entschließt sich der Ich-Erzähler mittleren Alters – Angestellter einer Buchhandlung in Tokio – als Traumleser in der geheimnisvollen Stadt am Fluss zu arbeiten, die sich das junge Paar damals voller Fantasie ausgemalt hat: Dort sei das »wahre Ich« der Geliebten zuhause, sie werde ihn aber nicht mehr erkennen und außerdem müsse er seinen Schatten an der Stadtmauer abgeben.
Im ständigen Wechsel erzählt der Autor über die gemeinsame erste Zeit des jungen Paares und das spätere Leben der beiden in der Stadt am Fluss mit ihrer unberechenbaren Mauer und dem unheimlichen See – ohne erkennbares System sowohl im Präsens als auch im Präteritum. Um seinen fast schon leblosen Schatten zu retten, macht sich der Erzähler schließlich auf den Weg zurück … zumindest beinahe.
Auch in den beiden folgenden Teilen fließen immer wieder Welten ineinander: In seinem realen Dasein wagt der Buchhändler nach einem besonders detailreichen Traum einen Neubeginn als Bibliotheksleiter in einer Kleinstadt weit weg von Tokio. Dort trifft er nicht nur auf seinen weisen – und bereits toten – Vorgänger, sondern auch auf einen inselbegabten Jungen, der möglicherweise sein »inneres Kind« repräsentiert. Beide sind eine unverzichtbare Quelle für (s)ein erfülltes Leben.
Der atmosphärisch dichte Roman ist leicht lesbar, dabei unglaublich vielschichtig und bietet jede Menge Stoff zum Nachdenken. Universelle Aspekte aus Philosophie und Psychologie bilden die unaufdringliche Basis für die Überlagerung von Zeiten wie Orten und den Wechsel von Bewusstseinszuständen. Daraus ergeben sich überraschende Wendungen.
Recht großzügig greift der Autor außerdem tradierte Motive und Symbole auf, und bisweilen ist eine Gratwanderung zum Kitsch durchaus erkennbar: Die sprachliche Ausdrucksfähigkeit hat eben auch ihre Grenzen, wenn es um wesentliche Dinge des Lebens – und des Sterbens – geht. Etwas rätselhaft sind manche inhaltlichen Wiederholungen. Es scheint fast so, als müsste sich der Autor selbst wieder orientieren in diesen surrealen Parallelwelten und der völligen Bedeutungslosigkeit von Zeit und Ort. Sein persönliches Nachwort zum Roman wirkt wie eine Bestätigung der Gedanken, die bei der Lektüre immer wieder auftauchen: Woher kommen diese Ideen, diese Erfahrungen und diese Reife? – Unbedingt empfehlenswert und eine Bereicherung für alle Bestände!

Sabine Krutter | biblio

Chloé Cruchaudet: Celeste

: »Gewiss, Monsieur Proust« ; erster Teil / Text und Bild: Chloé Cruchaudet
; aus dem Französischen von Andrea Spingler. - Deutsche Erstausgabe
- Berlin : Insel Verlag, 2023. - 113 Seiten : Illustrationen
ISBN 978-3-458-68307-0      Festeinband : EUR 25,70 (AT)

Einblicke in das Leben eines bekannten Schriftstellers. (DC)

In ihrer Graphic Novel erzählt die vielfach ausgezeichnete französische Künstlerin Chloe Cruchart vom Alltag der 23-jährigen Celeste Albaret. Die junge Frau arbeitete ab 1913 als Sekretärin und Haushälterin für den Schriftsteller Marcel Proust (1871-1922).
Die Graphic Novel ist als Rückblick auf Celestes Leben angelegt. Die Handlung spielt vorwiegend im Jahr 1913 und während des Ersten Weltkriegs. Auffallend und manchmal erschreckend ist die Gleichzeitigkeit der Kriegsereignisse und des luxuriösen Lebens des Schriftstellers. Typisch ist hier eine Szene in einem französischen Hotel am Meer, in dem er sich für einen Roman inspirieren lässt, während dort ebenfalls Soldaten einquartiert werden.
Die Autorin recherchierte ausführlich für die Gestaltung dieser Publikation. Im Anhang sind Quellen und Literatur ebenso wie im Text verwendete Zitate aus dem Werk von Marcel Proust angegeben. Die Graphic Novel ist künstlerisch aufwendig gestaltet und qualitativ hochwertig verarbeitet. Ganzseitige mehrfarbige Zeichnungen sind mehrmals in den Erzählfluss eingebunden. Die Graphic Novel ist nicht nur für Literaturinteressierte und Fans von Marcel Proust zu empfehlen, sondern auch für alle, die an Buchgestaltung interessiert sind. Empfehlenswert für Bibliotheken, die erwachsene Graphic Novel-Leser*innen bedienen möchten.

Philipp Lehar | biblio

Clemens Marschall: Tatort Wien

: Verbrechen, Mord und Totschlag : wahre Kriminalfälle
/ Clemens Marschall. - Wien : Brandstätter, 2023.
- 192 Seiten : Illustrationen
ISBN 978-3-7106-0739-4      Festeinband: EUR 25,00 (AT)

True-Crime-Fälle aus dem Wien der Nachkriegszeit, bestückt mit Original-Fotos von Prozessen und Schauplätzen. (GE)

Wien beeindruckt immer wieder durch seine Geschichte. Viele Gebäude erzählen von vergangenen Zeiten, von großen politischen Ereignissen, ebenso wie vom Leben ihrer Bewohner*innen. Auch kriminelle Geschichten haben sich hier und da zugetragen. Clemens Marschall hat für dieses Buch einige davon gesammelt. Es sind vor allem außergewöhnliche Raubüberfälle, Diebstähle und Morde der Nachkriegszeit, die der Musikwissenschaftler, Autor und Journalist unter die Lupe genommen und neu aufgerollt hat. Dabei sind etwa Harald Sassak, der um 1970 als Gasmann verkleidet ältere Frauen ausraubte und ermordete, Josef Weinwurm – auch »Phantom der Oper« genannt – oder Adrienne Eckart, die einen hintertriebenen Händler in seiner Metzgerei mit einem Fleischwolf tötete. In vielen der präsentierten Fällen sind Frauen die Tatopfer – wie beim als »Mörder mit dem Maurerfäustel« bekannten Alfred Engleder, dem zwei Morde und vier Mordversuche an jungen Frauen nachgewiesen werden konnten. (Dass Femizide auch gegenwärtig keine Seltenheit sind, macht eine aktuelle Zahl klar: In Österreich wurden 2023 mutmaßlich 26 Frauen aufgrund ihres Geschlechts oder eines Verstoßes gegen patriarchale Rollenvorstellungen getötet.)
Was dieses Buch nicht nur für True-Crime-Liebhaber*innen oder morbide Wien-Enthusiast*innen interessant macht, sind die originalen Fotografien von Schauplätzen und Tatorten, Prozessen oder Tatwaffen der Fotoagentur Votiva. Die zum Teil bislang unveröffentlichten Bilder tragen dazu bei, dass »Tatort Wien« zu einer gelungenen und empfehlenswerten Sammlung der spannendsten und brisantesten Fälle der etwas anderen Geschichte der Hauptstadt wird.

Eleni Steinborn | biblio

Benedict Brain: Gebrauchsanweisung Fotografie

: Tools, Kreativtechniken, Projektideen / Benedict Brain.
- München : Prestel, 2023. - 186 Seiten : Illustrationen
ISBN 978-3-7913-8975-2      Festeinband : EUR 24,70 (AT)

Insider-Wissen für gelungene Fotos mit Smartphone, Digital- oder Filmkamera. (KB)

Der Titel der englischen Originalausgabe »You Will Be Able To Take Great Photos By The End Of This Book« klingt zunächst wie ein sehr vollmundiges Versprechen des britischen Autors, Journalisten und Fotografen Benedict Brain, zumal der Band mit knapp 200 Seiten einen überschaubaren Umfang aufweist. Brain schafft es jedoch tatsächlich, in seiner sechs Kapitel umfassenden »Gebrauchsanweisung« das grundlegende Wissen zu den wichtigsten fotografischen Werkzeugen, Tools zur Bildbearbeitung, Kreativtechniken und Projektideen zu vermitteln. Dabei betont Brain, dass die Technik zwar einen wichtigen Aspekt der Fotografie darstellt, die beste Kamera jedoch nichts nützt, wenn es am richtigen Blick und guten Ideen mangelt. Daher sollten Sehen lernen und die fotografische Sprache üben sowie visuelles Storytelling viel Raum auf dem Stundenplan eines angehenden Fotografen einnehmen. Dementsprechend legt der Autor den Schwerpunkt auf gestalterische Aspekte des Fotografierens und scheut sich nicht davor, ruhigen Gewissens bei bekannten Fotograf*innen abzuschauen und von deren Beispielen zu lernen. Der eigene Stil kann sich immer noch entwickeln. Der Tatsache, dass viele Motive durch die Kamera einen völlig anderen oder gar gegenteiligen Ausdruck bekommen, widmet Brain das abschließende Kapitel »Projekte«. Alle Kapitel sind reichlich mit Grafiken und Beispielfotos versehen.
Alles in allem ein interessantes und anregendes Buch für Menschen, die sich gerade erst eine Kamera angeschafft haben. Viele Vorschläge sind übrigens auch für das Smartphone nützlich, das heutzutage ja fast jeder immer dabei hat.

Simone Klein | biblio

Rudolf Walter: Genießen

: was schön ist und gut tut / Rudolf Walter ; mit einem Vorwort von Anselm Grün.
- Freiburg : Verlag Herder, 2024. - 176 Seiten
ISBN 978-3-451-03477-0      Festeinband : EUR 20,60 (AT)

Anregende Impulse für mehr Genuss und Freude im Leben. (PR)

Dieses bereichernde Buch ist weit mehr als ein einfacher Ratgeber. Der Autor hat geschickt seine Sammlung von Impulsen zum Thema Genuss mit grundlegenden Überlegungen zum Genießen verwoben. Das Ergebnis ist eine geistreiche Plauderei, in die die Leser*innen unmittelbar hineingezogen werden.
Es wird kenntnisreich erläutert, was Genuss eigentlich bedeutet. Oft wird der Begriff falsch verwendet und verstanden, sei es durch exzessives Übermaß, getrieben von der Angst, etwas zu verpassen, oder durch das Gegenteil, wenn nur gerackert wird, ohne sich etwas zu gönnen. Es kommt – wie so oft – auf die Balance an: Das richtige Maß an Arbeit kann Erfolgserlebnisse vermitteln und dem Leben Sinn geben. Ohne Freude wird sie jedoch zur Fron. Erst das Zusammenspiel von Arbeit und Muße, so erfahren wir, macht den wahren Genuss aus.
Der Autor veranschaulicht anhand verschiedener Anlässe, wie es den Leser*innen gelingen kann, das zu genießen, was guttut und zugänglich ist. Dabei geht es darum, die Möglichkeiten zu erkennen und sich Zeit dafür zu nehmen: Ein Spaziergang, das Garteln, Innehalten und Pausieren, Musik hören, Radfahren, Lesen, oder sich Zeit für gutes Essen nehmen...
Dieses Buch ist kein typischer Wellness-Ratgeber oder eine spirituelle Anleitung, die man Punkt für Punkt abarbeiten soll. Vielmehr regt es schon beim Lesen dazu an, den Geist neu auszurichten. Es ermutigt dazu, Dinge, die man ohnehin tut, mit mehr Achtsamkeit zu verknüpfen und so neue Aspekte des Schönen und Wohltuenden zu entdecken. Der Autor führt schlüssig vor Augen, dass es dazu viele Gelegenheiten gibt, selbst bis ins hohe Alter.
Ein wunderbares Buch, das dabei hilft, mehr Freude im Leben zu finden.

Karl Vogd | biblio

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