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biblio : aktuelle buchtipps

Buchtipps / 2019 / Juni

erstellt von der STUBE und dem Österreichischen Bibliothekswerk

Helen Bate: Peter in Gefahr

: Mut und Hoffnung im Zweiten Weltkrieg / Helen Bate. Aus dem Engl. von Mirjam Pressler. - Frankfurt a. M. : Moritz, 2019. - 44 S : zahlr. Ill.
ISBN 978-3-89565-373-5      fest geb. : ca. € 12,40

Die wichtigen Worte „Mut und Hoffnung“ im Untertitel für ein Kinderbuch über den Holocaust versprechen jenen sicheren Rahmen, der zwar viel zu selten real war, aber die Möglichkeit des Erinnerns und Erzählens auch für sehr junge Leser_innen zulässt, ohne mit drastischen Details zu verletzen.
Helen Bate erzählt und zeichnet in „Peter in Gefahr“ in panel-artigen Szenen die wahre Geschichte des jüdischen Buben Peter, der sich in Budapest mit seiner Familie vor den Nazis verstecken musste. Seine Geschichte beginnt mit einem Blick in ein gemaltes Familienalbum mit Papa, Mama, dem Dienstmädchen Rosa und Cousine Eva. Der Kinderalltag, idyllisch und identifikatorisch mit Fußballspielen, Kuchenessen und Schlittenfahren gestaltet, löst sich jedoch bald mit der Entrechtung und schließlich der Vertreibung aus dem Zuhause auf. Nur knapp entgeht die Familie der Deportation und muss sich verstecken, zeitweise müssen die Kinder ohne Eltern bei Bekannten leben. Peter leidet im Versteck gleichsam an Angst wie Langeweile, weint und treibt Unfug. Bis endlich eines Tages der Krieg vorbei ist und der Wiederaufbau langsam beginnt …
Helen Bates Kinderbuch mit den kräftigen Zeichnungen liegt in deutscher Übersetzung von der kürzlich verstorbenen Mirjam Pressler vor. Durchgängig wird aus der Ich-Perspektive erzählt, wodurch die Erzählsituation der Zeitzeugenschaft geschaffen wird. Auslassungen, wie etwa die Deportation von Evas Eltern, werden somit als Entscheidung des Ich-Erzählers lesbar. Am Ende des Buches steht folgerichtig wieder ein – diesmal reales – Fotoalbum: Inmitten einer Schar Söhne und Enkel sitzt ein lachender Peter, der mittlerweile mit seiner Frau in Wien wohnt. Was für ein großes Glück, diese Lebensgeschichte nachvollziehen zu können und in diesem bemerkenswerten Kinderbuch verewigt zu haben. Der Titel wagt sich an das immer wieder kritisch hinterfragte Projekt, das Erzählen vom Holocaust für Volksschulkinder, elegant wie entschlossen heran.

Jana Sommeregger | STUBE

 

Nicky Singer: Davor und Danach

: überleben ist nicht genug / Nicky Singer. Aus dem Engl. von Birgit Salzmann. - Hamburg : Dressler, 2019. - 382 S.
ISBN 978-3-7915-0100-0      kart. : ca.€ 19,60

Die Welt wird immer heißer und das Wasser immer knapper. Um zu überleben, suchen die Menschen in milderen Klimazonen Schutz, doch aus Angst vor mangelnden Ressourcen haben die meisten Länder ihre Grenzen bereits dichtgemacht. Die 14-jährige Mhairi wurde im Sudan auf brutale Weise von ihren Eltern getrennt und schafft es – mit nicht viel mehr bewaffnet als einem Revolver ohne Munition und ihren Papieren – ganz allein bis an die schottische Grenze. Sie will zurück zu ihrer Großmutter, zurück nach Hause. Doch kurz vor dem Grenzpunkt trifft sie auf einen kleinen Jungen, der weder eine Familie noch irgendwelche Papiere bei sich hat. Beide stehen vor einer aussichtlosen Mission. Was tun, wenn der bloße Wunsch zu überleben plötzlich illegal ist?
Nicky Singer schafft es auf eindrucksvolle Weise, ein Zukunftsszenario zu zeichnen, das uns alle etwas angeht. In einer Zeit, in der Klimaschutz wichtiger ist denn je, kommt die Erkenntnis über die möglichen Folgen der gegenwärtigen Politik gerade richtig. Das Schicksal der beiden Kinder wird auf einfühlsame Weise erschütternd und zugleich lebensnah erzählt, gewährt wichtige Einblicke in aktuelle Themen wie Flucht, Grenzpolitik und Menschlichkeit. Die Wirkung bleibt nicht aus: Sowohl die Thematik als auch die Art der Erzählung bringen die Leser_innen immer wieder dazu, das Gelesene auf selbstreflexive Weise zu bewerten und neu einzuordnen. Nach dem immer wiederkehrenden Motto „Was würdest du tun, wenn du an Mhairis Stelle wärst?“ ist das Ergebnis mit Sicherheit sehr persönlich und zugegebenermaßen nicht einfach. Es gibt eben nicht nur eine Antwort auf diese Frage. Und doch lässt der Roman nach Abschluss der letzten Seite vor allem ein Gefühl in uns zurück: den Wunsch nach mehr Empathie und die Dringlichkeit, die katastrophalen Folgen des sich anbahnenden Klimawandels rechtzeitig abzuwenden. Aktueller geht es kaum.

Julia Krokoszinski | STUBE

Antti Tuomainen: Palm Beach, Finland

: Roman / Antti Tuomainen. Aus dem Finn. von Niina Katariina Wagner und Jan Costin Wagner. - Reinbek : Rowohlt, 2019. - 364 S. - (Hundert  Augen)
ISBN 978-3-498-06556-0      fest geb. : ca. € 20,60

Um seine Ferienanlage zu einem Erfolg zu machen, schreckt der Besitzer vor nichts zurück und bringt damit nicht nur seine Angestellten, sondern auch sich selbst in Gefahr. (DR)

Der Geschäftsmann Jorma Leivo hat sich einen Traum verwirklicht und das schlichte Urlaubsresort Kähärä in das schicke Palm Beach Finland verwandelt. Die frisch gestrichenen Strandhäuschen, das Restaurant und der Surfbrett-Verleih warten nur noch auf Gäste. Doch diese müssen erst gewonnen werden, das raue nordische Klima lässt die in Aussicht gestellten Badefreuden zumindest zweifelhaft erscheinen. Und so hat Leivos Personal vorerst wenig zu tun. Chico, der Rettungsschwimmer, der Koch Robin und die Surflehrerin Olivia sind froh, einen Job gefunden zu haben, denn sie alle befinden sich in einer misslichen finanziellen Lage. Olivia träumt davon, ihre baufällige Villa zu renovieren. Diese steht auf einer reizvollen Halbinsel, die direkt an Palm Beach Finland grenzt und Leivo in die Augen gestochen ist. Er macht Olivia ein Kaufangebot, das sie ausschlägt. Nun verfällt er auf einen fiesen Plan: Er stellt Chico und Robin einen Zusatzverdienst in Aussicht, wenn sie es schaffen, Olivia durch gezielte Schikanen das Leben in ihrem Haus zu verleiden. Doch gleich der erste Coup schlägt gewaltig fehl. Chico und Robin werfen Steine in ein Fenster der Villa, woraufhin sie einen Wehlaut vernehmen. Als sie ins Haus schleichen, wird ihnen mit voller Wucht ein Mixer entgegengeschleudert. In dem nun folgenden Handgemenge passiert ein Unfall und sie meinen schon, Olivia das Genick gebrochen zu haben. Doch es ist nicht Olivia, sondern ein unbekannter Mann. Die Aufklärung des mysteriösen Falles gestaltet sich schwierig. Ein verdeckter Ermittler, Jan Nyman, wird zugezogen. Als vermeintlicher Mathematiklehrer mietet er sich in Palm Beach Finland ein und nimmt Surfunterricht bei Olivia, die er einerseits als Verdächtige betrachtet, andererseits aber unheimlich anziehend findet. In dem Katz-und-Maus-Spiel, das nun beginnt, verdächtigt jeder jeden und richtig ernst wird es, als "echte" Kriminelle auf den Plan treten.
Der Krimi ist spannend, unheimlich komisch und hat einen ganz eigenen Charme. Der Autor lässt nicht einen Gag auf den anderen folgen, was die witzigen Passagen umso mehr zur Geltung bringt. Sehr sympathisch ist auch die liebevolle, nicht idealisierende Zeichnung der Figuren. Wer weder Fan blutrünstiger Thriller noch verblödeter Provinzkrimis ist, findet in Palm Beach Finland eine wunderbare Alternative.

Ingrid Kainzner | biblio

Robert Kleindienst: Zeit der Häutung

: Roman / Robert Kleindienst. - Innsbruck : Laurin, 2019. - 234 S.
ISBN 978-3-902866-72-1      fest geb. : ca. € 20,90

Kriegsverbrecherin oder Widerstandskämpferin? Eine junge Frau versucht ihrer Vergangenheit zu entfliehen. (DR)

Ohne zu wissen, worauf sie sich einlässt, meldet sich die junge Kroatin Ana freiwillig zur Arbeit in einem Lager und erwacht bald in der "Hölle auf Erden": Die Ustascha-Faschisten, die 1941 ihr Terrorregime von Hitlers Gnaden etablierten, quälen hier tausende großteils serbische Kinder zu Tode. Deren Eltern wurden meist erschossen oder zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt. Ana bleibt auf ihrem Posten, um die hilflosen Opfer, darunter sogar Babys, soweit wie möglich vor der Grausamkeit der Wärter zu schützen. Als Partisanen das Kinder-KZ befreien, flieht Ana über die Karawanken nach Norden. Da sie in Titos Jugoslawien als Kriegsverbrecherin verfolgt würde, versteckt sie sich vorerst im Salzkammergut. Doch ihr Ziel ist Argentinien. Ein geheimes Netzwerk katholischer Würdenträger unterstützt ihre Pläne.
Anhand einer bis zum Schluss spannenden Romanhandlung beleuchtet Kleindienst ein in Kroatien wie auch in Österreich weitgehend verdrängtes Kapitel der Geschichte: die Gräueltaten der Ustascha, die mit Billigung der Kirche und unter aktiver Beteiligung von Priestern, insbesondere Franziskanerpatres, begangen wurden, um die "rote Sintflut" des Kommunismus aufzuhalten. Ebenso brisant sind die hier berichteten Geschehnisse nach 1945. Auf den sogenannten "Rattenlinien" wurden mit Hilfe hochrangiger Kleriker hunderte Kriegsverbrecher, darunter Prominente wie Adolf Eichmann, nach Südamerika verschifft, um ihnen unter falschem Namen einen Neuanfang zu ermöglichen.
Ein emotional aufwühlendes, aufgrund seines Themas höchst wichtiges Buch, unbedingt zu empfehlen.

Renate Langer | biblio

Jad Turjman: Wenn der Jasmin auswandert

: die Geschichte meiner Flucht / Jad Turjman. [Mit einem Vorwort von Karim El-Gawhary]. - St. Pölten : Residenz-Verl., 2019. - 254 S.
ISBN 978-3-7017-3480-1      fest geb. : ca. € 22,00

Ein junger Syrer beschreibt die Geschichte seiner Flucht aus seiner heißgeliebten Heimatstadt Damaskus und die eher zufällige Ankunft in Österreich. (DR)

Jad Turjman, geboren 1989, arbeitet im Jahr 2014 bei der Stadtverwaltung Damaskus und ist hier für die Organisation von neuen Wohnungen für Bewohner_innen, die durch den Krieg ihre Wohnung verloren haben, verantwortlich. Er hat schon einiges hinter sich, eine Entführung durch die islamistische Al-Nusra-Front, die er - im Gegensatz zu seinen alevitischen Zellenkollegen - mit viel Glück, aber von Folter gezeichnet überlebt. Auch erhält er Einblicke in die Foltertätigkeit der syrischen Regierung, als er plötzlich, trotz bereits in Friedenszeiten absolvierten Militärdiensts, seinen Einberufungsbefehl erhält. Angesichts dieser Tatsache, die einem Todesurteil gleichkommt und seinem Gewissen widerspricht, muss er innerhalb von wenigen Tagen seine Flucht organisieren. Beeindruckend wird geschildert, wie seine Familie die nötigen Gelder und einen - wie sich später herausstellt - sehr unverlässlichen Schlepper auftreibt, wie ihn der Abschied von seiner Freundin und der geliebten Nichte bis ins Mark erschüttert und wie er immer wieder, beginnend mit der fast misslungenen Ausreise aus Syrien in den Libanon, wegen des Verlustes seiner Familie, seiner Freundin und seiner geliebten Heimatstadt aufgeben und zurückkehren möchte. Auf dem abenteuerlichen Weg mit der gefährlichen Überfahrt von der Türkei nach Griechenland, den mehrmaligen vergeblichen Versuchen, vom Flughafen Athen nach Schweden zu fliegen, der von ihm professionell mit Hilfe von Google-Earth organisierten Flucht durch Nordmazedonien und dem Spießrutenlauf auf dem Budapester Bahnhof in den Zug nach Österreich sowie dem unvorhergesehenen Ende seiner Flucht an der Deutsch-Österreichischen Grenze begegnen ihm insgesamt fünf "Schutzengel", die ihm weiterhelfen, der fünfte bezeichnenderweise der Polizist, der ihn am Überfahren der Grenze nach Deutschland hindert.
Tjurman lebt seit 2015 in Salzburg, wo er für die Jugendorganisation "Akzente" im Projekt "Heroes", das sich durch präventive Männerarbeit im Kampf gegen Gewalt gegen Frauen auszeichnet, mitarbeitet und fühlt sich in seiner neuen Heimat nicht zuletzt durch weitere "Schutzengel" voll integriert. Ein Tatsachenroman, der viele Fragen zu Flucht und Migration aus der Eigensicht eines Wider-Willen-Flüchtenden in neuem Licht erscheinen lassen kann (nachdenklich machte mich hier unter anderem, dass Turjman von drei Botschaften in Athen die illegale Flucht unter der Hand empfohlen wurde, da er mit der angefragten legalen Einreise kaum Chancen habe). Sehr zu empfehlen.

Monika Roth | biblio

Sarah Spiekermann: Digitale Ethik

: ein Wertesystem für das 21. Jahrhundert / Sarah Spiekermann. - München : Droemer Knaur, 2019. - 304 S.
ISBN 978-3-426-27736-2      fest geb. : ca. € 20,60

Ein Wegweiser für ein gutes Leben im Einklang mit dem Digitalen. (PP)

Die Digitalisierung erreicht in unser aller Leben zunehmend an Einfluss. Die technologische Revolution geht notwendigerweise mit der persönlichen Auseinandersetzung einher, wie wir zukünftig mit dem Digitalen sowohl im privaten als auch beruflichen Bereich umgehen wollen. In der "Digitalen Ethik" stellt Sarah Spiekermann die beiden Pole der Fremdbestimmung durch die IT-Branche auf der einen und die Selbstbestimmung jedes Einzelnen auf der anderen Seite gegenüber. Die Wiederbelebung der Selbstbestimmung ist dabei jedoch ausgesprochenes Ziel des vorliegenden Buches. Aus dem eigenen Erfahrungsschatz schöpfend beschreibt die Autorin, wie die IT-Branche denkt und wirtschaftet und wie fehl dies einem "menschengerechten Fortschritt" läuft, für den sie sich im Besonderen stark macht. Die Kräfte der Digitalisierung ließen sich nutzen, um ein gutes Leben aufzubauen, falls der Mensch endlich aus seiner selbstverschuldeten Passivität heraustrete und für ihn im Leben essentielle Werte neu definiere. Spiekermann motiviert die/den Leser_in durch lebensnahe, praktische Beispiele und erklärt, warum sich dieser intensiv selbstreflexive Prozess für jeden von uns lohnt.
"Digitale Ethik" reiht sich in eine Reihe wegweisender Bücher zum Umgang mit der Digitalisierung ein und eröffnet einen Zugang, der bewusst den Menschen als solchen im Blick hat, wie dieser mit den neuen technologischen Herausforderungen umgehen könnte. Eine Hommage an den vernunftbegabten Menschen in Abgrenzung zu all den "fortschrittlichen" Maschinen und damit unbedingt lesenswert.

Anna Goiginger | biblio

Ian Kershaw: Achterbahn

: Europa 1950 bis heute / Ian Kershaw. Aus dem Engl. von Klaus Dieter Schmidt. - München : DVA, 2019. - 828 S. : Ill.
ISBN 978-3-421-04734-2      fest geb. : ca. € 39,10

Eine meisterhaft erzählte Gesamtschau der Geschichte Europas seit dem Jahr 1950. (GE)

Nach "Höllensturz", einer Geschichte Europas der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, legt der renommierte britische Historiker Ian Kershaw mit "Achterbahn" den Nachfolgeband vor, der die Zeit ab 1950 bis in unserer Tage (Brexit) beschreibt. In den sieben Dekaden schlitterte Europa von einer Unsicherheit in die nächste, es gab viele Aufs und Abs, ein Umstand, auf den der Buchtitel abzielt. Die großen Wendepunkte waren die Jahre 1973 (Ölkrise), 1989 (Mauerfall), 2001 (Nine-Eleven) und 2008 (Bankenkrise). Nach der Beschreibung des Kalten Krieges samt der Herausbildung der beiden Machtblöcke wendet sich der Autor den politischen und kulturellen Entwicklungen rund um 1968, dem Umbruch in der Sowjetunion (Glasnost, Perestroika) und deren Auflösung, den positiven und negativen Seiten der Globalisierung, dem "Krieg gegen den Terror" und schließlich den Krisen ab 2008 (Finanzen, Migration, Terror) zu. Dabei lässt Kershaw ein eindrucksvolles historisches Panoptikum entstehen, das nur auf zwei Akteure genauer eingeht: Kohl und Gorbatschow. Der Autor wartet mit keinen neuen Erkenntnissen auf, vielmehr fügt er souverän die Fülle der eigenen und "fremden" Forschungsergebnisse zu einer grandiosen europäischen Gesamtschau zusammen, die zudem meisterhaft erzählt wird. Empfehlenswert!

Karl Krendl | biblio

Inge Patsch: Mich in meinem Leben finden

: ein Wegweiser mit Impulsen von Viktor E. Frankl und Ignatius von Loyola / Inge Patsch. - Innsbruck-Wien : Tyrolia-Verlag, 2019. - 140 S.
ISBN 978-3-7022-3747-9      fest geb. : ca. € 17,95

Orientierungen für (mehr) Vertrauen ins Leben. (PR)

In schwierigen Zeiten das Vertrauen ins Leben zu stärken - Hoffnung und Zuversicht zu vermitteln - ist das Ziel dieses Buches. Im Laufe ihrer Erfahrungen, sowohl mit dem eigenen Leben als auch durch ihre Logotherapie-Praxis, haben sich für die Autorin die Sinnlehre Frankls sowie die Spiritualität des Ignatius von Loyola als gute Möglichkeit herausgestellt, schwierige Lebenssituationen zu bestehen. Beide gehen davon aus, dass Sinnlosigkeitsgefühle und Orientierungslosigkeit auf eine zu starke Ich-Bezogenheit zurückzuführen sind und bieten als Ausweg an, den Blick auf andere Menschen und ihre Lebensgeschichten zu lenken. Im Zusammenhang mit ihrer Praxiserfahrung, ihrer eigenen Lebensgeschichte, die sie in Form von "Geschichten zur Inspiration" in den Text einfließen lässt, ist hier eine sehr persönliche und am Alltagsleben ausgerichtete Handreichung entstanden. Die Lektüre unterstützt dabei, die bekannten Muster und Denkweisen, die das Leben beeinflussen, zu durchschauen und zu deuten. Fragestellungen und Gedanken der beiden Sinnlehrer Frankl und Ignatius, die jeden Abschnitt abschließen, helfen, eigene Wege zu Sinn und Lebensfreude zu finden und zu sich selbst zu stehen. Ein sehr berührendes Buch für einen breiten Kreis von Leser_innen aller öffentlichen Büchereien.

Hanns Sauter | biblio

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