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biblio : aktuelle buchtipps

Buchtipps / 2018 / September

erstellt von der STUBE und dem Österreichischen Bibliothekswerk

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Torben Kuhlmann: Edison

: das Rätsel des verschollenen Mauseschatzes / Torben Kuhlmann. - Zürich : NordSüd, 2018. - [52] Bl. : zahlr. Ill. (farb.) ; 28,5 cm
ISBN 978-3-314-10447-3      fest geb. : ca. € 22,70

Torben Kuhlmanns Bilderbücher „Lindbergh“ und „Armstrong“, in denen abenteuerlustige Mäuse in die Fußstapfen großer Persönlichkeiten treten, wurden vielfach ausgezeichnet und in zahlreiche Sprachen übersetzt. In ihnen haben sich die Mäuse bereits die Lüfte und den Weltraum angeeignet, in „Edison“  geht es nun weiter mit den Tiefen des Ozeans. Damit führt die Handlung erst über den Umweg eines spannenden Unterwasser-Abenteuers zum titelgebenden Erfinder.
Die junge Maus Pete will mithilfe des alten Mauseprofessors, keinem anderen als dem Astronauten aus dem zweiten Band, eine Truhe bergen, die einer seiner Vorfahren in einem sinkenden Schiff zurücklassen musste. Gemeinsam planen sie die Expedition, forschen nach Möglichkeiten des Tiefseetauchens und schleichen sich auf ein Frachtschiff, um ihr selbstgebautes U-Boot von dort ins Wasser zu lassen. Und tatsächlich finden sie einen Schatz, doch dieser besteht nicht aus Gold, sondern aus Notizen, die Petes Vorfahren mit Thomas Edison und der Erfindung der Glühbirne in Verbindung bringen…
Es handelt sich also um kein Sachbilderbuch über Thomas Edison, jedoch wird über die Abenteuerhandlung langsam an das Thema herangeführt, dass Edison entgegen der geläufigen Meinung nicht der alleinige Erfinder der Glühbirne ist. Auf zwei abschließenden Doppelseiten folgen dazu gut aufbereitete Informationen.
Besonders spektakulär sind Torben Kuhlmanns Illustrationen. Sie versprühen den Charme der USA des vorigen Jahrhunderts und bestechen durch ihre Detailtreue. Der studierte Illustrator und Kommunikationsdesigner versteht es zudem, mit Perspektive und Licht eine Tiefe in den Bildern zu erzeugen. Besonders die Gegenüberstellung von den kleinen Mäusen und der großen Umgebung erzeugt Spannung und Dynamik. Das erzählerische Potential der Illustrationen zeigt sich auch darin, dass an mehreren Stellen der Text aussetzt und die Bilder das Vorantreiben der Handlung selbstständig erledigen, bis der Text an späterer Stelle wieder einsetzt. Torben Kuhlmann erzählt eine packende Geschichte über neugierige Mäuse, die in neue Gefilde aufbrechen und zieht dabei einen konsequenten Bogen zu Thomas Edison. Die eindrucksvollen Illustrationen schaffen es, die abenteuerliche Stimmung einzufangen, die den beiden Mäusen bei ihren Vorbereitungen und ihrer Reise vorbei an riesigen Meeresbewohnern folgt. Ab 5 Jahren.

Alexander Pommer | STUBE 

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Rindert Kromhout: Anders als wir

/ Rindert Kromhout. Aus dem Niederländ. von Birgit Erdmann. - München : Mixtvision, 2018. - 267 S.
ISBN 978-3-95854-122-1     kart. : ca. € 15,40

Ein Haus auf dem Land mit einem großen Garten, in dem Kinder sich völlig ohne Regeln und erwachsene Kontrolle in phantasievollen Spielen erproben können. Eine berühmte Tante, die Kinder auf Augenhöhe bei ihren eigenen künstlerischen Projekten unterstützt und berät. Regelmäßige Treffen, bei denen eigene Texte vorgelesen und diskutiert werden. In diesem inspirierenden Umfeld wuchsen Julian, Quentin und Angelica Bell auf, die Kinder der Malerin Vanessa Bell und Nichten und Neffen der Schriftstellerin Virginia Woolf. In seinem Roman „Brüder wie wir“ erzählte der niederländische Autor Rindert Kromhout bereits von Quentin und Julian, vor allem von dessen Entscheidung, sich freiwillig für den spanischen Bürgerkrieg zu melden, wo er ums Leben kam. Bei Gesprächen und Interviews über das Buch stellte er bald fest, dass er mit den Figuren noch lang nicht fertig war beziehungsweise nur einen Teil der Geschichte erzählt hatte: Denn anders als Quentin erlebte seine jüngere Schwester Angelica ihre Kindheit inmitten der berühmten Bloomsbury Group nicht als kreatives Paradies, sondern als einengendes und oftmals liebloses Umfeld.
So erzählt sie nun in diesem Roman ihre Sicht, ausgehend von jenem Moment, als die geliebte Tante Virginia spurlos verschwindet, Abschiedsbriefe gefunden werden und das Schlimmste befürchtet werden muss. Das Schreiben übernimmt Quentin, der aufstrebende junge Schriftsteller, doch die Perspektive und damit auch die Deutungshoheit über das Geschehene gehört Angelica, die sich immer wieder korrigierend einbringt: „Ich holte mein Notizbuch. Solange es keine Neuigkeiten von Virginia gab, konnten wir wenig anderes tun, als zu erzählen und zu schreiben…“
So entsteht ein vielstimmiges und vielschichtiges Porträt einer Familie, das Lust macht, sich näher mit der Bloomsbury Group und ihren einzelnen Mitgliedern zu beschäftigen.

Kathrin Wexberg | STUBE

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Celeste Ng: Kleine Feuer überall

: Roman / Celeste Ng. Aus dem amerikan. Engl. von Brigitte Jakobeit. - Dt. Erstausg. - München : dtv, 2018. - 383 S.
ISBN 978-3-423-28156-0      fest geb. : ca. € 22,70

Spannungsgeladenes Psychogramm der amerikanischen Vorstadtidylle mit sozialkritischem Unterton. (DR)

Ein Haus steht in Flammen, die entsetzte Familie im Nachtgewand davor und alle Familienmitglieder wissen, wer an dem verheerenden Brand mitten in dem Nobelort Shaker Heights, einem Vorort von Cleveland, die Schuld trägt. Das ist der fulminante Startpunkt des etwa 370 Seiten fassenden zweiten Romans der amerikanischen Schriftstellerin Celeste Ng, die bereits mit ihrem Erstlingswerk "Was ich euch nicht erzählte" (2016) für großes literarisches Aufsehen und Jubel in Kritikerkreisen sorgte. Wieder entwirft Ng ein spannendes Psychogramm der amerikanischen Gesellschaft. Die Richardsons, eine sechsköpfige, wohlhabende und gutsituierte amerikanische Familie (Vater Anwalt, Mutter Regionaljournalistin und klassische Familienglucke), haben ein schönes Haus, sind gesellschaftlich hoch angesehen und sozial gut integriert. Mrs. Richardson vermietet eine Wohnung an die Künstlerin Mia und deren halbwüchsige Tochter Pearl. Mia und Pearl sind es gewöhnt, mit ihren wenigen Habseligkeiten ständig umzuziehen und eine Art Nomadenleben zu führen. Pearl freundet sich nun aber zusehends mit den Kindern der Richardsons an. Izzy, die jüngste Tochter der Richardsons, ein rebellisches und schwieriges Mädchen, findet ihrerseits in der ungewöhnlichen, exzentrischen, aber auch herzlich-gütigen Mia die lang ersehnte Mutterersatzfigur. Die Situation zwischen den beiden so gegensätzlichen Familien und Lebensstilen eskaliert, als es zum Streit um ein (zu Unrecht) adoptiertes asiatisches Baby kommt. Elena Richardson beginnt ungeniert in Mias wohlgehüteter privater Vergangenheit herumzuschnüffeln und die vermeintliche Vorstadtidylle bekommt bedrohliche Risse.
Ng ist auch mit ihrem zweiten Roman ein großer literarischer Wurf gelungen. Eine spannende und sozialkritische Handlung wird durch psychologisch fein gezeichnete Charaktere stetig vorangetrieben und das macht es den faszinierten LeserInnen schwer, eine Lektürepause einzulegen. Uneingeschränkt empfehlenswert und eine Bereicherung für jede gut sortierte Bibliothek.

Barbara Tumfart | biblio

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Melanie Raabe: Der Schatten

: Thriller / Melanie Raabe. - München : btb, 2018. - 414 S.
ISBN 978-3-442-75752-7      kart. : ca. € 16,50

Subtiler Psychoterror in einem symbolkräftig gezeichneten Wien. (DR)

"Am 11. Februar wirst du am Prater einen Mann namens Arthur Grimm töten. Aus freien Stücken. Und mit gutem Grund", wird der Journalistin Norah von einer Bettlerin prophezeit, kaum, dass sie von Berlin in das winterliche Wien gezogen ist. Tief verstört und aufgewühlt begibt sich Norah auf die Suche nach diesem Arthur Grimm und wird dabei von Kurznachrichten eines unbekannten Absenders begleitet, der sie warnt, ihr wertvolle Hinweise gibt, ihre intimen Geheimnisse zu kennen scheint. Als Norah eine Verbindung zu ihrer eigenen Vergangenheit entdeckt, scheint die Bluttat mit einem Mal nicht mehr ganz so undenkbar...
In ihrem mittlerweile dritten Roman zeigt sich Autorin Melanie Raabe sichtlich fasziniert von der österreichischen Hauptstadt. Interessanterweise verzichtet sie auf gängige Bilder wie walzerselige Kaiser-Nostalgie oder dauergrantelnde Hausmeister, taucht die Szenerie stattdessen mit leiser, metaphernreicher Sprache in eine melancholisch-morbide Atmosphäre. Dabei kokettiert sie durch Anspielungen und Symbole mit Schnitzlers "Traumnovelle" und Freuds "Traumdeutung". Die nicht immer vollkommen sympathische Hauptfigur wird durch die Ereignisse mit einem längst bewältigt geglaubten Trauma konfrontiert. Ihre ständig nagenden Zweifel, ob sie nicht gerade an der Erfüllung der Prophezeiung mitwirkt, indem sie ihr zu entrinnen versucht, beschäftigen auch die LeserInnen über die Lektüre hinaus.
Der Roman kann ohne Kenntnis der beiden Vorgängerbände genossen werden. Wer subtile Spannung in einer wie Bühnenzauber durchdachten Geschichte zu schätzen weiß, sollte die Autorin kennenlernen.

Wolfgang Brandner | biblio

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Milena Michiko Flašar: Herr Kato spielt Familie

: Roman / Milena Michiko Flašar. - Berlin : Wagenbach, 2018. - 169 S.
ISBN 978-3-8031-3292-5      fest geb. : ca. € 20,60

Leiden und seltsames Treiben eines Mannes im sogenannten Ruhestand. (DR)

Es ist ja nicht so, dass Herr Kato keine Familie hätte: Der Neo-Pensionist ist verheiratet, die Kinder sind allerdings aus dem Haus und der Kontakt zum Vater ist nicht sehr intensiv. So schlägt er sich mit der Tatsache des Nichtmehrgebrauchtwerdens herum, streunt durch die Gegend, beobachtet und phantasiert, wütet gegen seine Frau, die sich bemüht, ihm alles recht zu machen, aber in privaten Tanzstunden kleine Ausfluchten sucht und etwas von ihren Jugendträumen verwirklichen möchte. Weil ihm der Arzt keine besorgniserregende Diagnose bieten kann, täuscht Herr Kato seiner Frau eine mögliche Bedrohung seines Gesundheitszustandes vor - weil er gerne etwas flunkert. Sein Hang zum Phantasieren kommt ihm gerade recht, als er auf die junge Mie trifft, die eine seltsame Firma namens "Happy Family" leitet. Es handelt sich um eine Art Agentur, bei der man für besondere Anlässe und Absichten Models für nicht vorhandene oder nicht willige Familienmitglieder buchen kann. Diese Familienmodels schlüpfen dann in diverse Rollen. Auch Herr Kato lässt sich engagieren: als Großvater, Ehemann oder Firmenchef. Diese Szenen sind die berührendsten und intensivsten im Buch. Etwa wenn Herr Kato einen Ehemann abgibt, dem seine Frau nun alles sagen kann, was in der Realität offensichtlich nicht möglich ist - bis hin zur Scheidungsankündigung.
Mehr sei vom Inhalt nicht verraten, der leichtfüßig und elegant erzählt wird und eine Fülle von tiefgehenden Gedanken über Lebenseinsichten enthält. Warum allerdings das Retired Husband Syndrom immer wieder erwähnt wird, ist nicht ganz verständlich, denn das Leiden der Frau Kato an ihrem oft unleidlichen Ehemann kommt nicht wirklich ins Blickfeld - das wäre eine ganz andere Geschichte. - Schräg, poetisch, genau beobachtend, mit wunderbaren Dialogen und deshalb als intelligentes Lesevergnügen gerne empfohlen.

Fritz Popp | biblio

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Nina Horaczek: Informiert euch

: wie du auf dem Laufenden bleibst, ohne manipuliert zu werden / Nina Horaczek ; Sebastian Wiese. - Wien : Czernin Verl., 2018. - 247 S.
ISBN 978-3-7076-0632-4      kart. : ca. € 19,00

Ein kritischer Wegweiser durch die immer undurchsichtiger werdende Medienwelt. (GM)

Nach einem allgemeinen Überblick über die Entstehung der heute genutzten Medien widmet sich das Autorenduo der Macht und der damit verbundenen Verantwortung der "vierten Gewalt" im Staat. Nina Horaczek und Sebastian Wiese analysieren den Weg einer Nachricht, sie bieten einen Überblick über die Medienberufe und beschreiben den Tagesablauf eines Journalisten. Besonders in diesem Kapitel hat man das Gefühl, dass die beiden Autoren mit ihrem Wissen am neuesten Stand sind - haben sich doch das Berufsbild eines Journalisten und damit auch seine tägliche Arbeit in den letzten Jahren radikal gewandelt. Weitere Analysen beziehen sich auf die Frage, wie sich Medien überhaupt finanzieren, was Meinungsfreiheit bedeutet und wie es um die Pressefreiheit in den verschiedenen Ländern steht.
Einen besonderen Nutzen für die LeserInnen hat das Buch in jenen Teilen, wo es darum geht, was uns die Medien verheimlichen, wie man mit wahren Zahlen lügen kann, wie man Fake News erkennt, wie Cybermobbing funktioniert und wer das Internet zensiert. In einem umfangreichen Glossar werden die wichtigsten Fachausdrücke genau erklärt und eine Fülle von weiterer Literatur zum Thema Medien aufgelistet. Dieses Buch sollte in jeder Bibliothek seinen Platz haben.

Johannes Preßl | biblio

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Gregor Mayer: Ich ewiges Kind

 : das Leben des Egon Schiele / Gregor Mayer. - Salzburg ; Wien : Residenz-Verl., 2018. - 203 S., [8] Bl. : Ill. (farb.)
ISBN 978-3-7017-3403-0      fest geb. : ca. € 22,00

Ein Kind seiner Zeit - kurzweilige Biografie über den expressionistischen Maler Egon Schiele im gesellschaftlichen Kontext. (KB)

Von den Zeitgenossen als "Pornograph" verschrien, werden die Werke des expressionistischen Malers Egon Schiele heute als Vertreter der Wiener Moderne neben Gustav Klimt in Museen weltweit bewundert. Ein großes Plus dieser neuen Biografie über Egon Schiele ist die Einbindung in den sozialen und kulturellen Kontext seiner Zeit. Das pulsierende Wien der Jahrhundertwende mit seinen illustren Künstlersalons, dem wachsenden Interesse an der Psychoanalyse und den theosophischen und esoterischen Strömungen wird dabei ebenso in den Blick genommen wie die Schattenseiten der schnell wachsenden Metropole eines Vielvölkerstaates, seine trostlosen Vorstadtbehausungen, wo minderjährige Mädchen in die Prostitution gezwungen werden. Das Leben in den Provinzstädten Krumau, Neulengbach oder Schieles Geburtsstadt Tulln geben weitere geographische Standpunkte der Einflussnahme auf das künstlerische Werk vor.
Wie kam es zum Vorwurf der angeblichen Entführung und Schändung eines Mädchens und was ist mit den Gerichtsakten rund um den Fall geschehen, der Egon Schiele für fast einen Monat hinter Gitter brachte? Waren die Vorwürfe rund um seine blutjungen Modelle gerechtfertigt oder nur der Racheakt eines wütenden Vaters wegen seiner pubertierenden, ausgebüxten Tochter? Schiele lebte recht glücklich mit seiner ebenfalls sehr jungen Geliebten Wally in wilder Ehe zusammen. Der noch unbekannte Maler wurde jedenfalls freigesprochen. Was die Doppelmoral dieser Zeit zeigt, in der einerseits der Typus der Kindfrau angebetet wurde etwa von Karl Kraus oder Peter Altenberg, andererseits der damals schon einflussreiche Architekt Adolf Loos, dessen heute nachweislich pädophile Taten ihn vor Gericht brachten, dieses aufgrund bester Vernetzungen als freier Mann verlassen konnte. Die Frauen in Schieles Werk sind keineswegs verträumt schauende Schönheiten, sondern blicken dem Betrachter selbstbewusst entgegen, ihre Körper tragen die Spuren ihrer Verletzlichkeit, ihrer psychischen Befindlichkeit.
Überhaupt gelingt in dieser Biografie mit der Beschreibung des Lebensgefühls des Fin de Siècle und seinen Umbrüchen der Brückenschlag zur heutigen Zeit. Der Autor und Journalist Gregor Mayer bringt in Gesprächen mit Kunsthistorikern und Schiele-Kennern neue Gesichtspunkte und Inspirationen für wichtige Werke ins Spiel und zeichnet Schieles Lebensweg nach, der mit nur 28 Jahren an der Spanischen Grippe starb und ein riesiges Werk hinterließ. Insgesamt handelt es sich um eine kurzweilig geschriebene, auch für Laien gut verständliche, informative Künstlerbiografie, die Schiele-Neulingen und allen Bibliotheken ans Herz zu legen ist.

Doris Schrötter | biblio

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Anselm Grün: Leben - nicht nur am Wochenende

: wie Arbeit lebendig macht / Anselm Grün. - Münsterschwarzach : Vier-Türme-Verl., 2018. - 157 S.
ISBN 978-3-7365-0131-7      fest geb. : ca. € 19,60

Ein hochaktueller spiritueller Ratgeber über Arbeit. (PR)

Die laufende Diskussion über die heutige Arbeitswelt führt zu heftigen Auseinandersetzungen der Sozialpartner. Viele Menschen klagen über den gestiegenen Druck in der Arbeit, über ein abgekühltes Klima, über die Angst, überflüssig zu werden. Arbeitsmediziner untersuchen hektisch den Arbeitsstress. Anselm Grün nähert sich dem Thema gänzlich anders. Arbeite in Ruhe, lautet die erste der erstaunlich modern wirkenden Regeln des heiligen Benedikt, auf die sich Pater Anselm Grün bezieht und anhand derer er einen christlich spirituellen Zugang zur Arbeitswelt herstellt. Seine Worte tun wie immer gut. Bereits mit seinem ersten Zitat schafft er die notwendige Distanz und rückt auch gleich zurecht, worum es im Leben eines Menschen wirklich geht. Arbeit, die erfüllt, stärkt die Gesundheit, führt zu Wohlbefinden und tiefer Befriedigung und wird zum Segen für den Menschen und seine Umgebung.
Anselm Grün zeigt, wie mit konkreten Lebenssituationen umgegangen werden kann. Persönlichkeit und die eigene Herkunft spielen eine Rolle. Der Kraft der eigenen Wurzeln zu vertrauen, ist befreiend. Was ist unsere eigentliche Motivation zu arbeiten? Geld allein kann es nicht sein, der Mensch braucht etwas, das ihn wahrhaft nährt.
Anselm Grüns Bücher sind persönliche spirituelle Begleiter, seine Milde im Umgang mit dem Nichtperfekten wirkt heilsam, seine Einfachheit kommt an, seine tiefen Erkenntnisse dringen ins Herz. Allen Bibliotheken empfohlen.

Aloisia Altmanninger | biblio

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