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biblio : aktuelle buchtipps

Buchtipps / 2012 / Mai

erstellt von der STUBE und dem Österreichischen Bibliothekswerk

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Maryrose Wood: Das Geheimnis von Ashton Place

: aller Anfang ist wild / Maryrose Wood. Aus dem Amerikan. von Eva Plorin. - Stuttgart : Thienemann , 2012. - 283 S. - (Das Geheimnis von Ashton Place ; 1)
ISBN 978-3-522-18296-6      fest geb. : ca. € 13,40

Das Motiv des Wolfskindes hat in der Literatur schon viele Entsprechungen gefunden. Ob Mowgli, Romulus oder Kaspar Hauser – immer liegen der Geschichte des von Tieren aufgezogenen Kindes große Fragen über das Menschsein inne. Fragen, die auch in diesem Kinderroman gestellt werden – jedoch subtil versteckt hinter einer äußerst humorvollen und warmherzigen Geschichte. Als die bibliophile 15-jährige Penelope Lumey auf das Gesuch nach einer „tatkräftigen Gouvernante für drei lebhafte Kinder“ reagiert („Erfahrung im Umgang mit Tieren dringend erwünscht!“) kann sie noch nicht ahnen, welche Turbulenzen auf sie zukommen werden. Doch sie wäre keine „Absolventin des Swanburne-Instituts für kluge Mädchen aus armen Verhältnissen“, hätte sie nicht in jeder Situation Sinnsprüche, Courage und unerschütterlichen Optimismus parat. Das alles kann sie auch brauchen, denn die drei Kinder, um deren Pflege die Lady von Ashton Place bittet, sind Findlinge aus dem Wald: wild, schmutzig, sabbernd und immer auf der Jagd nach dem nächsten Eichhörnchen.
Die große Komik des Romans resultiert gegen erste Erwartungen jedoch nicht aus der Überforderung von Penelope, sondern aus deren großer Menschenliebe, die sie den Kindern entgegenbringt und dadurch das Beste aus ihnen herausholt – oft zum Missfallen der Adeligen auf dem Anwesen... Alexander („Alawuuuuuh“), Beowulf („Beowuuuuuh“) und Cassiopeia („Cassawuff“), die jedes Wort mit einem Wolfsgeheul beenden, sind entzückend beschrieben, ebenso wie ihre Gewöhnung an die Zivilisation, die herrlich unproportional passiert. So begleiten den animalischen Gestus der Kinder – Penelope sei Dank – bald lateinische Floskeln und selbst gedichtete Lyrik. Die distinguierte und zugleich sehr zugängliche Erzählstimme erinnert an Lemony Snicket und macht den Slogan auf dem englischen Cover absolut begründet: „The best Beginning since The Bad Beginning“. Ein toller Reihenauftakt für LeserInnen ab 9, der hinreißende Figuren etabliert, deren zahlreiche Geheimnisse auf den zweiten Band freuen lassen!

Christina Ulm | STUBE 

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Johanna Thydell: Entschuldigung, dass man ein bisschen geliebt werden will

/ Johanna Thydell. Dt. von Maike Dörries. - Hamburg : Oetinger, 2012. - 239 S.
ISBN 978-3-7891-4805-7      fest geb. : ca. € 13,40

„Lagom“ ist ein schwedisches Phänomen. Das vielgenutzte, schwer übersetzbare Wort meint gerade richtig, mittel, aber auch durchschnittlich und unauffällig. Es scheint als hätte Johanna Thydell mit ihrem neuen Roman dieses schwedische Lebensgefühl problematisieren wollen. Denn „lagom“ mag in Bezug auf das Wetter gerade richtig sein, für eine Jugendliche ist diese Beschreibung ihrer selbst allerdings unbefriedigend. „Es geht mir eigentlich, könnte man sagen, ziemlich gut“, sagt Nora Jonasson über sich. Aber auch: „Ich beeindrucke mich nicht.“ Schlagfertig, assoziativ, bissig und weise – so begleiten jede Seite „Norische Sprichwörter“ – erzählt sie in ihrem Tagebuch von sich selbst und erzeugt so ein ehrliches Zeugnis jugendlicher Befindlichkeiten. In den kurzen Schilderungen ihres Alltags manifestiert sich bald ein Schlüsselerlebnis, um das ihr Erzählen kreist: Was geschah damals wirklich auf dieser Party, seit der ihre beste Freundin Lisa kein Wort mehr mit ihr spricht?
Dem Titel entsprechend sucht Nora Jonasson unentwegt nach Bestätigung; versucht mit ein bisschen Selbstvertrauen, ein wenig Selbsthass und einem großen Gefühl der Missverstandenheit zurande zu kommen. („Entschuldigt meine Verbitterung. Aber es ist Montag.“) Dass sie dabei andere vor den Kopf stößt und erst erkennen muss, was sie glücklich macht, hat die Autorin geschickt inszeniert: Denn Nora belügt sich selbst, was jene Nacht betrifft. Ein erzählerischer Clou, der gerade im Genre Tagebuch sehr reizvoll und überraschend ist. Noras zynische, aber auch humorvolle Art bestimmen das nachdrückliche Buch, dessen Hauptprotagonistin durch die starke Authentizität nicht immer sympathisch ist, aber in dem man sich ungemein gespiegelt fühlen kann und beinahe jeden Satz unterstreichen möchte.

Christina Ulm | STUBE

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Hélène Grémillon: Das geheime Prinzip der Liebe

: Roman / Hélène Grémillon. Aus dem Franz. von Claudia Steinitz. - Hamburg : Hoffmann und Campe, 2012. - 255 S.
ISBN 978-3-455-40096-0      fest geb. : ca. € 20,60

Ein Erstlingswerk einer jungen Autorin, das den Leser mit jedem Wort berührt und mit jeder weiteren Zeile mehr und mehr fesselt. (DR)

Paris, 1975: Camille trauert um ihre Mutter, als sie ein Brief erreicht, in welchem der Absender von seiner großen Liebe Annie erzählt. Camille glaubt an ein Missverständnis, doch sie erhält weitere Briefe, welche die junge Frau immer tiefer in die Geschehnisse zur Zeit des Zweiten Weltkrieges eintauchen lassen: Annie ist noch sehr jung und eine begeisterte Malerin, als sie die reiche Pariserin Madame M. kennenlernt, die sie in ihrem Hobby finanziell unterstützt. Da Annies Gönnerin keine Kinder bekommen kann, beschließt das Mädchen aus Dankbarkeit, ihr ihren größten Wunsch zu erfüllen, und für Madame M. ein Kind auszutragen. Mit dieser Entscheidung nimmt das Unglück seinen Lauf.
Der jungen Autorin Hélène Grémillon gelingt es in ihrem Erstlingswerk, zwei in unterschiedlichen Zeitebenen spielende Handlungen zu einer Geschichte zu verknüpfen. Sie beleuchtet mit unglaublichem Einfühlungsvermögen die Geschehnisse aus verschiedenen Blickwinkeln und bedient sich auch unterschiedlicher Erzählweisen. Durch Briefe, Gedanken und Rückblenden bringt die Autorin dem Leser die Gefühlswelt und die Handlungsmotive der Protagonisten näher. So entwickelt man Verständnis für das Böse und hinterfragt das augenscheinlich Gute. Hélène Grémillon beeindruckt durch einen Roman, welcher nicht gelesen, sondern gelebt wird. Äußerst empfehlenswert!

Katharina Ratzberger | biblio

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Javier Sebastián: Der Radfahrer von Tschernobyl

: Roman / Javier Sebastián. Aus dem Span. von Anja Lutter. - Berlin : Wagenbach, 2012. - 218 S.
ISBN 978-3-8031-3242-0      fest geb. : ca. € 20,50

Der alte, in einem Selbstbedienungsrestaurant zurückgelassene Wasja packt aus und deckt die Vertuschungspolitik nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl auf. (DR)

Der vorliegende Roman ist weder Thriller noch Krimi. Er ist subtiler, er setzt räumlich wie zeitlich weit weg von Tschernobyl an. Surreal der eine Held, der Ich-Erzähler, der in einem Selbstbedienungsrestaurant mit Leuchttafeln mitten in Paris beobachtet, wie ein alter, beinahe bewusstloser Mann einfach sitzengelassen, man könnte sagen, ausgesetzt wird. Der Beobachter ist zur offiziellen Homologierung des Kilogramms nach Paris gereist, das Ziel "ein eindeutiges und unmissverständliches Kilo. Das amtliche Kilogramm" (S. 13). Der Ich-Erzähler hat im Gegensatz zu seinen Kollegen übrigens zwei Zylinder im Reisegepäck, das hat, wie im Laufe des Romans noch mehrmals erwähnt wird, geschichtliche Gründe. Diese Tatsache hat ihm den Spitznamen "Dos Kilos" eingebracht: Er ist der Exakte, der Mann, "der niemals lügt". Dass er sich um den zurückgelassenen alten Mann mit dem Kleidersack kümmert, hat Folgen für unseren namenlosen Ich-Erzähler. Der Alte ist der Atomphysiker Wassili Nesterenko, Wasja oder der Radfahrer von Tschernobyl genannt: Er hat nach der Reaktorkatastrophe ebenfalls viel zu messen gehabt, aber seine Ergebnisse wurden gefälscht, d. h. bewusst verfälscht. Gleich nach dem 26. April 1986 sei er, Wasja, nach Tschernobyl gerufen worden, aber seine Messergebnisse hätten dem Wirtschaftsfaktor Atomenergie doch zu stark schaden können. Die Wut steigt beim Lesen, Wasjas Verzweiflung springt über, wenn er von jenen Kindern erzählt, die unter Nasenbluten litten, nur wenige Stufen steigen konnten, bei der nächsten Messung bereits nicht mehr dabei waren.
Ein sehr empfehlenswerter Roman zwischen Tod, Verseuchung und einem Vergnügungspark mit Autoscootern, die nie in Betrieb genommen wurden. Javier Sebastián, 1962 in Saragossa geboren, legt seinen ersten Roman in deutscher Übersetzung ein Jahr nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima vor. Ein Grund mehr, ihn unbedingt einzustellen, in Literaturkreisen zu bearbeiten, ihn in Schulen zu lesen.

Christina Repolust| biblio

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Blandine Le Callet: Die Ballade der Lila K

: Roman / Blandine Le Callet. Aus dem Franz. von Patricia Klobusiczky. - Berlin : Ullstein, 2012. - 364 S.
ISBN 978-3-550-08871-1      fest geb. : ca. € 20,60

Ein Heimkind auf der Suche nach Vergangenheit und Zukunft. (DR)

Eines Morgens geht die Türe auf und fünf schwarz gekleidete Männer mit Helmen stürmen die heruntergekommene Behausung einer Mitte 30-Jährigen und ihrer fünf Jahre alten verwahrlosten Tochter. Die Mutter wird zum Verhör auf die Polizeistation abtransportiert, für die völlig verängstigte und traumatisierte Kleine beginnt im "Zentralheim" ein jahrelanges Martyrium. Ans Bett gefesselt, wird sie zwangsernährt und muss ob ihres schlechten gesundheitlichen Zustandes (Knochenbrüche, Brandwunden) operiert werden. Das lichtscheue Mädchen wird, auch auf eigenen Wunsch, komplett isoliert und muss peu à peu wieder sprechen und gehen lernen.
Langsam gelingt es ihr, mit den Widrigkeiten des unpersönlichen Heims umzugehen, und sie fasst schließlich Vertrauen zu ihren Tutoren, die der kleinen Lila bald überdurchschnittliche Intelligenz attestieren. Das ermöglicht ihr, sich mit Hilfe von Programmen und visuell vermittelten Kursen weiterzubilden. Ihr einziger Antrieb ist der innige Wunsch, zu ihrer Mutter zurückkehren zu dürfen. Doch als sie es eines Tages wagt, nach dieser zu fragen, erhält sie keine Antwort.
Die Geschichte spielt in einer nahen Zukunft, zu Beginn der nächsten Jahrhundertwende, es gibt eine Zweiklassengesellschaft. In "intramuros" herrscht totale Überwachung. Alles wird zentral von der Regierung gesteuert, sämtliche Daten existieren nur noch in digitaler Form. Jenseits der Mauern befindet sich die Zone, aus der auch Lila stammt. Keine Überwachung, dafür Elend und anarchische Zustände. Eines Tages wird sich Lila, die nach erfolgreich abgeschlossener Resozialisierungsmaßnahme einen Posten in der Bibliothek annimmt, heimlich auf die Suche nach ihrer Mutter, ihrer ausgelöschten Vergangenheit und einer lebenswerten Zukunft machen.
Aktueller denn je, in Zeiten der Vorratsdatenspeicherung u. ä., ist Blandine Le Callet ein überaus einfühlsamer, realistischer und vor allem tieftrauriger Roman gelungen, der in seiner Intensität kaum zu überbieten ist. Die einzelnen Entwicklungsstadien dieser kleinen, gepeinigten Seele, die Schilderungen der perfekt aufeinander abgestimmten emotionalen Zusammenhänge ohne Pathos oder Übertreibung hinterlassen beim Leser eine Eiseskälte, die sich trotz vorhandener Lichtblicke zumindest in einem Gefühl tiefen Unbehagens äußert. Die Präzision der Autorin macht aus dieser negativen Zukunftsvision eine Gesellschaftskritik, die vor allem "aus dem Bauch heraus" wirkt. Schwer verdaulich, aber in jedem Fall grandios.

Christoph Stitz | biblio

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Michael Kumpfmüller: Die Herrlichkeit des Lebens

: Roman / Michael Kumpfmüller. - Köln : Kiepenheuer und Witsch, 2011. - 237 S.
ISBN 978-3-462-04326-6      fest geb. : ca. € 19,60

Durch und durch gelungene traurig-schöne Liebesgeschichte anhand der Biografie Franz Kafkas. (DR)

Der tuberkulosekranke Franz Kafka versucht im Sommer 1923, in einem Ostseebad zu Kräften zu kommen. Er verliebt sich in die 25-jährige Köchin Dora Diamant und obwohl sich der sich nähernde Tod (im Juni 1924) zwischen den Zeilen dieses meisterhaften Romans immer wieder bemerkbar macht, kennzeichnet seine Geschichte ein durchaus glaubwürdiges Motto: Das Leben ist so unvorhersehbar wie die Liebe.
Michael Kumpfmüllers große Kenntnisse über das Leben und Schaffen Kafkas werden nicht mit intellektueller Selbstbeweihräucherung vermittelt, vielmehr mit der Essenz, die diese traurig-schöne Liebesgeschichte auszeichnet. Authentizität trägt die Leserschaft durch Monate des Zusammenbruchs. Der körperliche Abbau des Protagonisten ist nur eine Spiegelung realpolitischen Bröckelns. Das Paar wagt einen Neubeginn in Berlin und die Endzeitstimmung der Weimarer Republik prägt seinen Alltag. Allen Widrigkeiten zum Trotz bleiben der sterbende Schriftsteller und seine junge Geliebte ein Paar. "Du bist meine Rettung, sagt er. Dabei habe ich an Rettung nicht mehr geglaubt." (S. 37) - Ein Liebesroman, der in keiner Bibliothek fehlen sollte.

Markus Jäger | biblio

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Bernhard Flieher: Am Rande des Erfolgs

 : über das Scheitern / hrsg. von Bernhard Flieher. [Mit Antworten von Herbert Grönemeyer, Josef Hader, Reinhold Messner, Alf Poier, Christoph Schlingensief, Niki Lauda und vielen anderen mehr]. - St. Pölten : Residenz-Verl., 2012. - 244 S.
ISBN 978-3-7017-3246-3      fest geb. : ca. € 19,90

Gespräche über das Gehen, Laufen, Fliegen, Abstürzen und das immer wieder Aufstehen. (BA)

"Wie lange hält Erfolg an?" "Mit dem Schlafengehen ist das weg!", antwortet die Schauspielerin Birgit Minichmayr. Misserfolge hingegen nagen stärker, sinniert sie in der Folge in das Aufnahmegerät des Salzburger Kulturjournalisten Bernhard Flieher (Salzburger Nachrichten). Mit 20 GesprächspartnerInnen - lauter Erfolgreichen! - hat sich Flieher an sehr unterschiedlichen Orten verabredet, um übers Scheitern zu reden. Nicht so platt, nicht so direkt natürlich (platt ist an diesem Buch wirklich nur das Cover, bitte ignorieren Sie es einfach!), sondern feinsinnig und analytisch.
Dieses Buch gehört in jede Bibliothek, es wird Männer ebenso begeistern wie Frauen, denn es trifft unsere empfindliche, vielleicht die empfindlichste Stelle - die Angst vorm Scheitern, im Großen wie im Kleinen. Es ist kein Ratgeber und das Werk als Sachliteratur zu systematisieren, tut schon fast weh. Denn "eine Sache" ist das Scheitern ja schon gar nicht und eigentlich könnte man doch die Textsorte "Interview" sofort zur literarischen Gattung erheben: Die Kunst des Interviews wird hier an den sehr profilierten GesprächspartnerInnen gezeigt, Flieher sucht und findet Zugänge zum Thema zwischen Pop-Musik-Zitaten (Peter Handke), einer roten Haube (bei Anton Innauer, nicht dass Sie in die Irre laufen!), die Sportgeschichte schrieb, und zahlreichen weiteren Anknüpfungspunkten, die das Thema "Scheitern" jeweils auf andere Art auf den Punkt bringen.
Interviews mit KünstlerInnen wie Peter Handke, Birgit Minichmayr, Herbert Grönemeyer, Markus Hinterhäuser, Konstantin Wecker, Christoph Schlingensief - dieses Interview las ich als Vermächtnis! - sowie SportlerInnen wie Gerlinde Kaltenbrunner, Hans Meyer oder Felix Gottwald plus dem Lebenskünstler Pater Johannes Pausch lassen sich nicht in einem Durchgang lesen, sonst könnte man als LeserIn an dieser Intensität scheitern, das wäre schade. Denn die Gedanken- und Gefühlsdichte jedes Gesprächs, die Annäherung an die Momente des je individuellen Scheiterns fordern Raum, haben einen anderen Klang, verleiten zum Abschreiben besonderer Zitate, damit man als LeserIn besser vorbereitet auf die nächsten Scheiter-Erlebnisse ist. Fliehers Interviews bieten Nuancen, nichts Grelles, viele Andeutungen und keine Spur von selbstmitleidigem Pathos seitens der Interviewten. So klingt das bei Handke im Interview: "Es gibt keine Heimat. Nehmen Sie's Backhendl."

Christina Repolust | biblio

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Ulfrid Kleinert / Rolf Kühn: Und sie zogen aus in ein wüstes Land...

 : auf den Spuren der Bibel durch den Sinai / Ulfrid Kleinert. Rolf Kühn [Fotos]. - [Darmstadt] : [Primus-Verl.], 2011. - 143 S. : zahlr. Ill. (farb.)
ISBN 978-3-89678-757-6      fest geb. : ca. € 25,60

Ein ansprechend gestalteter Text-Bildband zu den biblisch-christlichen Traditionen auf dem Sinai. (PR)

Es sind nicht nur die kargen Landschaften der Halbinsel Sinai, die Menschen in ihren Bann ziehen, sondern auch die religionsgeschichtlichen Ereignisse: Immerhin suchte hier Mose Zuflucht vor den Ägyptern und hatte dabei eine Gottesbegegnung, bevor er mit den Israeliten aus dem Land am Nil floh und die Zehn Gebote in Empfang nahm; später waren es Propheten und Einsiedler, die sich hier aufhielten. Spirituelles Zentrum ist heute das Katharinenkloster, eines der ältesten Klöster der Christenheit. Ulfrid Kleinert führt als Theologe in die relevanten biblischen Texte ein und macht als ausgewiesener Kenner dieses Landstriches auch mit den religionsgeschichtlich-kulturellen Orten (Berge, Einsiedeleien, Klöster) sowie der Lebensweise der dort noch lebenden Beduinen bekannt, unterstützt durch eindrucksvolle Farbfotos von Rolf Kühn.
Der ansprechend gestaltete Text-Bildband wird beschlossen mit meditativen Gedanken über die Wüste als Ort existenzieller Glaubenserfahrung und praktischen Hinweisen (Karte, Adressen und Literatur) für mögliche Besucher des Sinai.

Karl Krendl | biblio

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