Nationaler Bildungsbericht 2012: Lesekompetenz und Leseförderung
Gestern wurde der Nationale Bildungsbericht 2012 durch das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur veröffentlicht. Erfreulicher Weise ist der Bericht im Volltext online verfügbar. Es kann ohne besondere Übertreibung festgestellt werden, dass sich das Analysekapitel “Lesekompetenz, Leseunterricht und Leseförderung” durch einen besonders kritischen Befund auszeichnet: “Der Outcome des österreichischen Schulsystems im Bereich Lesen entspricht nicht den Erwartungen an eine Kultur- und moderne Wirtschaftsnation.” (Wörtlich aus der Zusammenfassung, S.59). Ausdrücklich gefordert werden unter anderem begleitende Family-Literacy-Angebote (besonders für Kinder aus bildungsbenachteiligtem Milieu) und ein möglichst vielfältiges Angebot an anregendem Lesematerial bzw. Lesesituationen. Außerdem wird bildlich auf den engagierten Einsatz kompetenter Trainer/innen Bezug genommen. Und erneut wörtlich: “Eine positive Veränderung der Lesekultur unter Österreichs Kindern und Jugendlichen setzt ein klares Commitment des Bildungssystems voraus.” (Zusammenfassung, S.60).
Hier ist doch auch ein eindeutiger Arbeitsauftrag für die Öffentlichen Bibliotheken Österreichs – und zwar in Kooperation mit den Schulen – abzuleiten, oder?
p.s.: Wenn Sie nicht die Zeit haben, das Analysekapitel komplett zu lesen: Es gibt auch eine Kurzzusammenfassung, und zwar hier (S.15-17).