Buchstart “Lese-Rezepte”

2021 feiert das Österreichische Bibliothekswerk das 10-jährige Bestehen des Projekts „Buchstart : mit Büchern wachsen“, das sich österreichweit zum führenden Projekt im Bereich Family Literacy entwickelt hat: www.buchstart.at

Wie feiert man ein Leseförderungsprojekt in Zeiten einer Pandemie? Am besten, indem man die heilenden, stärkenden und ermutigenden Aspekte des Lesens in den Mittelpunkt rückt! Worte und Geschichten können heilen!

Der Impuls

Silvia Freudenthaler von der Bibliotheksfachstelle der Diözese Feldkirch hat ein in Wolfenbüttel laufendes Projekt, wonach KinderärztInnen Rezepte für Vorlesestunden und Besuche der Stadtbücherei Wolfenbüttel ausstellen, aufgegriffen und adaptiert. Gemeinsam mit dem Österreichischen Bibliothekswerk wurde die Idee ausgebaut und angereichert.
Neben dem Rückblick auf entwickelte Konzepte steht dieses Projekt im Mittelpunkt der Aktivitäten zu „10 Jahre Buchstart“. Die genialen Illustrationen von Helga Bansch verstärken die Einbindung in das Gesamt des Buchstart-Projekts.

Die Projektidee

In Zeiten der Pandemie sind Kinder wie Erwachsene vielseitigen Belastungen und Verunsicherungen ausgesetzt. Das Projekt verfolgt das Ziel, die tröstenden, stärkenden, schützenden und heilenden Aspekte des Lesens und Geschichtenerzählens hervorzuheben.
KinderärztInnen, LogopädInnen, GesundheitserzieherInnen in Kindergärten oder Schulen und andere Personengruppen aus dem Gesundheitswesen werden eingeladen, den Kindern Rezepte für elterliches Vorlesen, den Besuch der Bibliothek und ein dort abzuholendes Geschenkbuch auszustellen.

In der Bibliothek erwarten die Kinder neben dem Geschenkbuch weitere auf das Projekt abgestimmte Materialien: Lesezeichen, Sticker, ein spezieller Tee etc. In dem Buch „Dr. Maus kommt heut ins Haus“ werden jeweils auf einer Doppelseite verschiedene Ängste und Sehnsüchte von Kindern angesprochen – eine Einladung, den eigenen Sorgen und Wünschen nachzugehen und darüber zu sprechen.
Die BibliothekarInnen erhalten Impulse, wie man das Projekt umsetzen und ausbauen kann, wobei auch die religiösen Aspekte der heilenden Worte und des Tröstens integriert werden.

Die Ziele

Neben der Zielsetzung, die Sorgen und Ängste von Kindern wahr- und ernstzunehmen, bietet das Projekt eine Fülle an Möglichkeiten und Chancen:

Stärkung regionaler Netzwerke: BibliothekarInnen bauen persönliche Brücken zu den VertreterInnen des Gesundheitswesens und bringen die Funktion mentaler Gesundheitsvorsorge ein.

Zielgruppenarbeit: Das Projekt bietet die Chance, Kinder und Familien anzusprechen, die man sonst schwer erreicht.

Öffentlichkeitsarbeit: Die originelle Idee wird sicher von Medien gerne in ihrer Berichterstattung aufgenommen.

Spirituelle Dimension: Lesen wird in den Medien fast ausschließlich vom Aspekt der Lesekompetenz her wahrgenommen. Das Projekt bietet die Chance, auf tiefere, persönlichkeitsbildende und spirituelle Aspekte des Lesens aufmerksam zu machen.
Das Evangelium als „gute Nachricht“ lebt aus der Zusage des Heils, Jesus tritt als der Heilende und als Heiland vor die Menschen seiner Zeit. Diese Aspekte werden im Projekt angesprochen und mit religiösen Büchern begleitet.

Positive Signale: In Zeiten, in denen der Bildungs- und Kulturbereich fast ausschließlich von Negativmeldungen und Absagen geprägt ist, gehen von diesem Projekt positive und hoffnungsvolle Aspekte aus.

Bibliotheken stärken ihre Funktion als gesellschaftliche Knotenpunkte und offene Begegnungsräume und eröffnen das Gespräch über die bibliotherapeutischen Aspekte des Lesens. Verschiedene Umsetzungsideen werden gerade entwickelt und stehen mit Projektstart im Mai zur Verfügung.

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