ELINET: Lese- und Schreibförderung als gesamteuropäische Aufgabe

Köln, 15.01.2016 |

Das Europäische Netzwerk zur Lese- und Schreibförderung ELINET stellt die Ergebnisse seiner zweijährigen Arbeit am 21./22. Januar 2016 im Rahmen einer großen Europäischen Literacy-Konferenz in Amsterdam vor. Mehr Informationenauf www.eli-net.eu

Amsterdam als Schauplatz der großen ELINET-Konferenz

Die Niederlande, die gegenwärtig die EU-Ratspräsidentschaft innehaben, sind Gastgeber einer einzigartigen Europäischen Konferenz zur Lese- und Schreibförderung, die vom European Literacy Policy Network ELINET veranstaltet wird. Ziel dieser Konferenz ist es, auf die großen Herausforderungen bei der Sicherung eines Grundstandards von Lese- und Schreibkompetenz für alle BürgerInnen Europas aufmerksam zu machen und Mittel zur Bewältigung dieser Herausforderung vorzustellen. Dies geschieht zum einen durch die Präsentation aller Ergebnisse, die in den letzten zwei Jahren im Rahmen des ELINET-Projektes entwickelt wurden. Zum anderen bietet die Konferenz eine Bühne für den Austausch unter Bildungspolitikern, Forschern und Praktikern über die wirksame Weiterentwicklung einer europäischen, nationalen und regionalen Lese- und Schreibförderung.

Im März 2016 wird die zweijährige Förderperiode für das Projekt ELINET (European LiteracyPolicy Network) auslaufen. Auf der Abschlusskonferenz werden nun erstmals der Öffentlichkeit die Forschungsergebnisse, Konzepte, Instrumente und Beispiele guter Praxis aus allen Bereichen der Lese- und Schreibförderung vorgestellt, die das Ergebnis einer zweijährigen engen Kooperation von beinahe 80 Partnern aus 28 Ländern sind. Einzigartig an dieser Kooperation ist vor allem, dass im Rahmen von ELINET alle Altersgruppen (Kleinkinder, Kinder, Jugendliche, Erwachsene) und alle gesellschaftlichen Bereiche einbezogen wurden („lifelongandlife-wideapproach“).

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Lese- und Schreibförderung aus verschiedenen Perspektiven

In der Auftakt-Veranstaltung sprechen unter anderem die UNESCO-Sonderbotschafterin für Alphabetisierung, Prinzessin Laurentien der Niederlande, der Stellvertretende Direktor der Generaldirektion „Bildung und Kultur“ der Europäischen Kommission, Jens Nymand Christensen, und die Niederländische Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Jet Bussemaker. Der Autor Abdelkader Benali (Marokko/Niederlande) wird von seinem persönlichen Weg aus einer mündlich geprägten Kultur in die Welt der Literatur berichten.

Die KonferenzteilnehmerIinnen können aus einer großen Anzahl von interaktiven und praktisch orientierten Workshops wählen, in denen die Breite der ELINET-Arbeit präsentiert wird: von „guter Praxis in Family Literacy und frühkindlicher Leseförderung“ zu Schwerpunkten der Lese- und Schreibförderung in der Erwachsenenbildung, von erfolgreichen Konzepten zur Leseförderung im digitalen Zeitalter zu guter Bibliotheksarbeit, von guten Ansätzen in der Lehreraus- und Fortbildung oder der Unterstützung von bildungsbenachteiligten Kindern und Jugendlichen bis zur ELINET-Vision von „digitaler Kompetenz“, erfolgreichen Konzepten des Fundraising oder einer Kampagne zum Thema “Lesekompetenz macht gesünder”. Alle Workshops dienen dem Austausch unter ForscherInnen, BildungspolitikerInnen und PraktikerInnen, die neue Konzepte und Instrumente, Forschungsergebnisse und Beispiele guter Praxis kennenlernenwollen.

In der Abschlussveranstaltung wird ELINET den „Europäischen Referenzrahmen Guter Praxis im Bereich der Lese- und Schreibförderung“ vorstellen, der im Rahmen des Projektes entwickelt wurde, und eine „Erklärung des Grundrechts europäischer Bürgerinnen und Bürger auf Lese- und Schreibkompetenz“ verabschieden. Auf der abschließenden Podiumsveranstaltung werden die TeamleiterInnen der ELINET-Arbeitsbereiche ihre Perspektiven für eine Weiterführung des Netzwerkes nach Auslaufen der EU-Förderung zur Diskussion stellen.

Das genaue Programm der Konferenz findet sich unter www.eli-net.eu (PDF)
Die Konferenzsprache ist Englisch.

 


 

Hintergrund

ELINET versteht sich als Denkfabrik und Koordinator für eine europäische Politik der Lese- und Schreibförderung. Das Netzwerk wurde im Februar 2014 gegründet und mit drei Millionen Euro von der Europäischen Kommissionfinanziert. Unter der Koordination der Universität zu Köln (Prof. Dr. Christine Garbe, Institut für Deutsche Sprache und Literatur II) ist das Arbeitsprogramm auf zwei Jahre angelegt und umfasst 78 Partner aus 28 europäischen Ländern, die im Bereich der Lese- und Schreibförderung und –forschung engagiert sind, u.a. bestehende Literacy-Netzwerke, Verbände und Organisationen (wie die UNESCO), Bildungsministerien, Stiftungen, Nicht-Regierungsorganisationen, Forschungszentren, Lehrerbildungs-Einrichtungen und gemeinnützigen Verbänden.Unter www.eli-net.eu wurde eine zentrale Europäische Literacy-Plattform aufgebaut, auf der alle Berichte, Beispiele guter Praxis und Instrumente zur Lese- und Schreibförderung für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Alle Informationen stehen Ministerien, Enscheidungsträgern, Erziehungs- und Bildungsinstitutionen, Non-Profit-Organisationen  und Privatpersonen mit Interesse an  Lese- und Schreibförderung kostenlos zur Verfügung.

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