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Studientagung 2011

75 Jahre Österreichisches Bibliothekswerk

Uschi Swoboda

Uschi Swoboda - Vorsitzende des Österreichischen Bibliothekswerks

Das Österreichische Bibliothekswerk feiert sein 75-jähriges Bestehen - ein Drittel des Weges durfte ich begleiten. Dass ich als ehrenamtliche Bibliothekarin den Verein, der zuvor von Bischöfen und geistlichen Würdenträgern geleitet wurde, in das neue Jahrtausend führen konnte, zeigt die Wandlungsfähigkeit unserer Einrichtung, die Antworten auf die jeweiligen Fragen der Zeit sucht und von der Überzeugung getragen ist, dass Bücher und Bibliotheken hierbei eine wichtige Rolle spielen.

Unsere Gemeinden, die kirchlichen wie die politischen, brauchen Öffentliche Bibliotheken mehr denn je als soziale Begegnungsräume, als lebendige Umschlagplätze für Ideen und als Freiräume für persönliche Entwicklung. Bibliotheken haben eine lange Vergangenheit - und sie haben Zukunft.

Gemeinsam gilt es, unsere Einrichtungen als Lebens- und Lernräume für alle Generationen zu gestalten und so den Gefahren gesellschaftlicher Spaltung entgegenzutreten - engagiert und kreativ, professionell und vorausschauend, ehrenamtlich wie hauptamtlich.

Uschi Swoboda

.Relaunch bn.bibliotheksnachrichten

Mehr als ein neues Kleid
: die bn erweitern Inhalt und Format

Öffentliche Bibliotheken stehen in einem ständigen Prozess der Veränderung, in der Gegenwart ist er wesentlich mit der Übernahme gesellschaftlicher Funktionen und einem wachsenden Trend zur Kooperationen verbunden. Dem neuen Bild von Bibliothek möchten wir auch ein neues Bild der bn.bibliotheksnachrichten an die Seite stellen. Nicht als oberflächliche Fassade, sondern als Ausdruck erweiterter Perspektiven und verstärkter Vernetzung.

Bücher haben ihre Geschichte - Zeitschriften auch

1948 erschienen auf großformatigem Zeitungspapier erstmals die Besprechungen des Österreichischen Bibliothekswerks - dies war die Geburtsstunde der Büchereinachrichten. Was in den ersten Jahren vornehmlich als Informationsquelle über Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt fungierte, entwickelte sich in kontinuierlichen Schritten zu einer Fachzeitschrift mit vielfältigen Impulsen und Informationen für Bibliothekar*innen. Die größten Entwicklungsschritte gingen auch mit Veränderungen im äußeren Erscheinungsbild der Zeitschrift einher. Die großen Hefte wurden 1966 durch kompakte Zeitschriften im Format A5 abgelöst - ihr Umfang wuchs von Jahr zu Jahr, bis sie der Form von Taschenbüchern entsprachen.

Im Zeichen der Digitalisierung

Die Umstellung auf die RAK-Katalogisierung im Jahr 1999 eröffnete die Möglichkeit verbesserten Datenaustausches, Experimente mit Disketten und CD-ROMs wurden schnell durch Internetdienste abgelöst. 2008 wurde die Zeitschrift schließlich zur Gänze auf Farbdruck umgestellt.

Alle diese Änderungen standen im Zeichen fortschreitender Digitalisierung, die uns als kleinem aber experimentierfreuden Team neue Möglichkeiten eröffnete. »Rezensionen online« und »Katalogisate online« waren Vorzeigeprojekte in dieser Entwicklungsphase - für die praktische Arbeit der Bibliothekar*innen sind sie bis heute hilfreiche Intrumente.

14 Jahre sind seit der letzten produktionstechnischen Umstellung der bn vergangen. In dieser Zeit sind neue Rubriken hinzugekommen und den Projekten des Bibliothekswerks wurde mehr und mehr Platz eingeräumt. Nur ein Kernbereich der bn ist seit ihrer Gründung gleichgeblieben: die Beobachtung des Medienmarkts und die Besprechung aktueller Neuerscheinungen durch ein großes Team an ehrenamtlich tätigen Rezensent*innen.

Bei dieser Gruppe von etwa 80 Personen, die mit großem Engagement im Hintergrund agiert, möchten wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bedanken - ihre Begeisterung für Bücher und ihre Bereitschaft, sich in den Dienst bibliothekarischer Arbeit zu stellen, bildet die Grundlage der österreichweit größten Besprechungszeitschrift. Dass sich in den letzten Jahren vermehrt junge Kolleg*innen um die Mitarbeit bewerben, stimmt uns optimistisch für die Zukunft.

Kooperationen werden weiter ausgebaut

Bereits in der Vergangenheit zählten Beiträge aus dem Kreis befreundeter Institutionen zu den festen Bestandteilen der Zeitschrift. Mit dem aktuellen Relaunche erfährt dieser bewährte Ansatz eine stark Ausweitung. Neben Beiträgen der STUBE, des Katholischen Bibelwerks oder den »Lesebildern« von Doris Schrötter, finden Sie nun auch regelmäßig Beiträge der »Literarischen Kurse«, der »MARKE Elternbildung«, der »Literaturvermittlerinnen«, von »Literacy Kufstein« oder einzelner Autor*innen - 2022 ist es Corinna Antelmann, die uns in vier Beiträgen Einblick in ihre Auseinandersetzung mit Literatur gibt.

Der bereits seit Jahren bestehende Austausch mit ausländischen Institutionen wird weiter vorangetrieben und sichtbaren Ausdruck finden. Von zentraler Wichtigkeit sind und bleiben die Beiträge über Formen praktischer Bibliotheksarbeit aus der Hand von Kolleg*innen. Aus Rückmeldungen wissen wir, dass diese Beiträge auf großes Interesse stoßen und wichtige Impulse zum Aufgreifen und Weiterentwickeln von Projektideen liefern.

Die neue grafische Linie

In den letzten Jahren wurde in den bn inhaltlich sehr viel entwickelt, was nach und nach zu einem gewissen grafischen Wildwuchs in der Typografie und der Bildsprache führte. Den 75. Geburtstag des Bibliothekswerks nehmen wir nun zum Anlass, mit den nächsten Entwicklungsschritten unserer Fachzeitschrift auch eine neue grafische Linie zu geben. Es ist ein Glücksfall, dass wir Nele Steinborn für diese Neugestaltung gewinnen konnten. Zeitschriften wie »1001 Buch« tragen ihre grafische Handschrift, sämtliche unserer Buchstart-Bücher wurden von ihr endgestaltet und drucktechnisch aufbereitet und am Familientisch weiß sie sich von Rezensent*innen der bn umgeben. Sie kennt somit die Zeitschrift sowohl in ihren Inhalten auch in ihren Zielsetzungen.

 

 

 


Projekte . Kooperationen