Multimediale und emotionale Fenster in die Welt der Bücher

Buchtrailer auf dem Vormarsch

Sogenannte Trailer machen neuerdings nicht nur Lust auf Kinofilme, sondern auch auf Bücher. Seit der Buchmarkt das Internet als Werbeplattform für sich entdeckt hat, entwickeln sich verschiedenste Videovorschauen, um auf neue Bücher aufmerksam zu machen.

Vor allem im Bereich Young-Adult-Novels und Romantasy boomen solche Clips und sind ganz auf die medienaffine jugendliche Zielgruppe zugeschnitten. Ein Vorreiter in Sachen Buchtrailer war Antonia Michaelis Jugendroman „Der Märchenerzähler“:

Der Trailer wurde über 24000-mal angesehen und beweist, dass es nur wenig für einen erfolgreichen Buchtrailer braucht: Ein kurzer Clip, der eine bestimmte Stimmung erzeugt, Impressionen des Romans wiedergibt und schließlich auf das Cover überblendet.

Bei einer Rundschau auf Youtube zeigt sich, dass es verschiedenste gelungene Varianten gibt, einen kurzen Film zu einem Buch zu gestalten. Fast allen gemeinsam ist die Einblendung des Covers, der bibliographischen Angaben und möglicherweise des AutorInnenbildes sowie die Verwendung von Musik und (bewegten) Bildern.

Ein Blick auf beliebte Varianten

Einen audio-visuellen Clip über ein Buch zu machen, ist eigentlich etwas paradoxes, schließlich geht es beim Lesen ja primär um Schrift. Viele Buchtrailer bleiben diesem Gedanken treu und setzen auf lesbare Elemente, um Eindrücke des Buches zu vermitteln:

Beim Buchtrailer zu Cornelia Funkes „Reckless“ ist die Anbindung an das eigentliche Medium noch deutlicher. Das Buch taucht nicht nur sichtbar auf, es werden sogar Illustrationen aus dem Buch in den Clip verwoben:

Bei anderen Trailern ist der Bezug zum Buch hingegen fast nicht mehr erkennbar – sie operieren stark mit einer Stimme aus dem Off und erinnern so an entsprechende Hörbucher:

Noch einen Schritt weiter gehen (in der Produktion sehr aufwändige) Trailer, die sich von jenen für Filme kaum mehr unterscheiden, weil sie Teile des Buches szenisch nachstellen. Solche Trailer übersetzen Impressionen des Buches zur Gänze in ein neues Medium.

 

Und noch jede Menge Potential

Die meisten Buchtrailer sind auf Youtube verfügbar, sie können also  in die eigene Homepage oder den eigenen Blog eingebettet werden. So können auch Bibliotheken die Werbewirksamkeit für sich nutzen und auf entsprechende Bücher hinweisen.

Buchtrailer eigenen sich aber auch für verschiedenste literatur- und mediendidaktische Kontexte, z.B. im produktionsorientierten Deutschunterricht. Wer einen Buchtrailer selbst herstellt, setzt sich intensiv mit der Stimmung, der Handlung und den Motiven eines Buches auseinander. So können Zitate, Musikstücke, Bilder oder gesprochene Passagen in ihrem Zusammenspiel ein Buch vielleicht sogar besser widerspiegeln als ein reiner Text.

Einen Buchtrailer selbst herzustellen muss keine technische Hexerei sein oder viel kosten. Björn Maurer von der PH Zürich hat ein umfassendes Dossier (mit Anleitungen und Anregungen) zu Buchtrailern im didaktischen Kontext zusammengestellt:

http://www.phzh.ch/Documents/phzh.ch/Kompetenzorientierter_Unterricht/Buchtrailer.pdf

 

Zum Weiterlesen

 

 

 

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